Eine große Auswahl an Schüsseln, Tassen und Kannen aus Keramik gab es am Wochenende auf der Domäne. Foto: Gogol

Getöpferte Schüsseln, Kannen und Tassen – das vermochte an diesem Wochenende nur wenige Berliner aus dem Haus zu treiben und zum Töpfermarkt auf die Domäne Dahlem zu locken.

Und so zeigte sich Linda Rönsberg vom Keramikatelier „Liebertee“ aus Friedrichshain ein wenig enttäuscht von der Resonanz. Seit 2007 ist Rönsberg mit einem Stand beim Töpfermarkt dabei. Im vergangenem Jahr habe es richtig geboomt. In diesem Jahr hingegen scheuten die Besucher wahrscheinlich das ungemütlich Wetter.

Verkaufen konnte Rönsberg trotzdem. Sonst würden sich die Standgebühr und das „zwei Tage Beine in den Bauch stehen“ auch nicht lohnen. Zudem kann sie so ein wenig für ihren Laden in der Samariterstraße werben und auch manchen zufriedenen Kunden dorthin locken.

Auch Fragen gebe es immer wieder, vor allem, ob das Geschirr auch in die Spülmaschine könne oder in den Backofen. Rönsberg freuen die Fragen, „es ist schön zu wissen, dass die Leute die Sachen auch benutzen“.

Gabriela Nolls Stand fällt durch die ungewöhnlichen Farben ihrer Keramiken auf: rosa auf weiß und umgekehrt. Ungewöhnlich, dominieren doch bei den Töpferwaren eher die Farben Blau und Grün. Ihre Farbwahl sei „erfrischend“, findet die Keramikmeisterin aus Schwalmtal in Hessen, die den Markt gleich mit einem Familienbesuch in Berlin verbindet. Ihre Farben seien dem „Zeitgeist entsprechend“. Und auch wenn viele Kunden ihre „Wohnung voll mit blau und grün“ hätten, so gebe es doch auch viele, gerade auch jüngere, die ihre Arbeiten zu schätzen wissen und sie auch gerne kauften. Schließlich müsse sich so ein Marktstand auch lohnen.

Doch nicht nur Töpferstände gab es auf der Domäne. Der Antiquitätenhof Ließen/Antiquitäten Kloster Zinna war dabei, Honig vom Imker konnte gekauft werden, der Domäne-Gärtner bot Pflanzen feil, Musik und das Riesenrad, das schon auf dem Jahrmarkt seine Runden drehte, boten Abwechslung zwischendurch.

Auch die Domäne selbst hatte einen Stand, an dem sie über das Spendenprogramm der Stiftung „Landpate werden“ informierte.

Die Stiftung Domäne Dahlem, die seit dreieinhalb Jahren die Geschicke des Freilandmuseums lenkt, sei zwar grund- aber nicht ausfinanziert, erläuterte Jacqueline Jancke, zuständig für PR und Freiwilligen-Koordination auf dem Landgut. Um aber alle Aufgaben – allen voran die Bildungsarbeit rund um landwirtschaftliches Arbeiten und gesunde Ernährung, aber auch um die Sammlung und den Ausstellungsbereich aufrechtzuerhalten und die Landschaftspflege zu sichern – erfüllen zu können, braucht es Spender und Sponsoren. Die erhalten als „ideellen Gegenwert“ für ihr Geld ein oder mehr Quadratmeter Land auf der Domäne. Der Mindestbeitrag sind einmalig 20 Euro für einen Quadratmeter. Wer will, kann auch mehr spenden, mehrmals oder dauerhaft, erklärte Jancke. Durch die Spende entstehen keine Pflichten, aber auch keine Rechte. Da die Stiftung gemeinnützig ist, sei die Spende auch absetzbar.

Das Programm werde gut angenommen, bisher haben Leute gespendet, die nur wenig Geld haben, aber sich dem Landgut verbunden fühlen, aber auch Prominente, wie die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Renate Künast, die das Honorar für einen Vortrag ganz unspektakulär auf das Domäne-Konto überweisen ließ, erzählte Jancke.

Wer noch beim Töpfermarkt vorbeischauen will, hat heute (Sonntag, 13. Mai) dazu noch bis 18 Uhr Zeit.

(go)