Ella Fuchs ist seit 2. August die neue FSJ-lerin im KuJuB. Foto: Gogol

Ein Band-Projekt für Kinder und Jugendliche ab 13 Jahre, Musiktheater, Demonstrationen für „Jugend verschwindet“, Nachhilfelehrerin, Babysitterin – wenn Ella Fuchs erzählt, was sie an Kinder- und Jugendarbeit schon alles geleistet hat, wirkt sie selbst darüber erstaunt. „Ich habe den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen“, sagt die 21-Jährige lächelnd, die am 2. August ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Kinder- und Jugendbüro (KiJuB) Steglitz-Zehlendorf antrat.

2010 hat die junge Frau aus Moabit ihr Abitur gemacht und ein Studium begonnen: Germanistik. „Nach dem Abitur hatte ich noch keine Vorstellung vom Leben. Ich dachte, Germanistik macht mir Spaß“. Das machte es ihr zwar, doch sie stellte auch fest, dass sie keine Ahnung hatte, wo sie hinwollte. Neben all den Lehramtsstudenten wurde sie zunehmend frustrierter, erzählt sie. Ihre Mutter war es dann, die ihr vorschlug, sich für ein FSJ zu bewerben, um herauszufinden, ob die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen das Richtige für sie sein könnte. Beim Landesjugendring bewarb sich Ella Fuchs – und landete beim KiJuB in Zehlendorf. Dafür hat sie ihr Studium erst einmal aufgegeben, Rückkehr möglich.

Nun teilt sich Ella Fuchs‘ Arbeitsalltag jeweils zur Hälfte in Büro- und aktive Jugendarbeit auf. Jede Menge gebe es auf Bezirksebene zu tun, Jugendliche in der Schülervertretung und im Bezirksschülerausschuss unterstützen beispielsweise. Sie schnuppert in verschiedene Projekte hinein, wie das Jugendauditorium und Kinderrechtprojekte in den Schulen des Bezirks. Gerade auf das Jugendauditorium freut sie sich. „Ich mag es, wenn sich Jugendliche neu kennenlernen, viel Spaß miteinander haben und dabei produktiv sind“. Sie selbst hat die Jugendarbeit erst mit 18 Jahren entdeckt, hat ihre Freizeit vorher mit Freunden verbracht ohne dafür Jugendfreizeiteinrichtungen zu besuchen. Bis zu ihrer Bewerbung für das FSJ habe sie nicht einmal gewusst, dass es Kinder- und Jugendbüros in jedem Bezirk gebe, gesteht sie.

Auch wenn sie noch keine drei Wochen im KiJuB ist, ihr Fazit bisher fällt positiv aus: „Es ist jetzt schon so, wie ich es erwartet hätte, wenn ich große Erwartungen gehabt hätte.“ Und so nimmt sie jeden Tag die eine Stunde Fahrzeit pro Tour gern auf sich, mit dabei immer ein Buch – Germanistin halt.

(go)