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Die ersten Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg waren von einer engen Verbindung von Zukunftsvorstellungen und Weltraumdenken charakterisiert. Die Zukunft, so hieß es häufig, würde unweigerlich im Weltraum stattfinden. Sei man erst einmal auf dem Mond angekommen und habe ihn erfolgreich kolonialisiert, so werde es bis zum Mars auch nicht mehr weit sein. Erst mit den 1970er Jahren, nach erfolgter Mondlandung und vor dem Hintergrund von Vietnamkrieg und globaler Ölkrise, scheint sich diese Sichtweise verändert zu haben. Die Vorstellung einer unmittelbar bevorstehenden Zukunft in den Sternen verlor an gesellschaftlicher Popularität sowie an kultureller Prägekraft.

Diese Weltraumutopien der 1970er Jahre sind Thema der internationalen Tagung „Envisioning Limits: Outer Space and the End of Utopia“, die vom 19. bis 21. April an der Freien Universität  stattfindet. Veranstaltet wird sie von der Emmy-Noether-Forschergruppe „Die Zukunft in den Sternen“.

Aber hat es einen Bruch während der 1970er Jahre wirklich gegeben? Sind die Post-Apollo-Jahre und die Prä-Space-Shuttle-Jahre tatsächlich als Zäsur oder eher als Übergangsphase zu begreifen? Das internationale und transdisziplinäre dreitägige Symposium  beabsichtigt, eine dezidiert westeuropäische Perspektive auf die Geschichte von Weltraumvorstellungen einzunehmen und die bislang stark amerikanisch-sowjetisch dominierte Historiographie zu erweitern. Den ersten Konferenztag wird die Künstlerin Agnes Meyer-Brandis (Universität der Künste) mit einer Lecture-Performance beschließen.

Das Symposium ist öffentlich. Pro Person wird ein Unkostenbeitrag von 50 Euro, ermäßigt 25 Euro,  für die drei Tage erhoben. Die Tagung findet im Harnack-Haus der Max-Planck-Gesellschaft, Ihnestraße 16-20, statt. Anmeldungen bis 16. April per E-Mail unter: astrofuturismus@fu-berlin. Das Symposium findet in englischer Sprache statt.

(red)