Mehr als 130 Unternehmen waren der Einladung des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf gefolgt und nahmen an den diesjährigen Wirtschaftsgesprächen Berlin Südwest teil. Im Autohaus Riller und Schnauck begrüßte Bezirksbürgermeister Norbert Kopp (CDU) am Donnerstagabend seine Gäste.

Das Technologie- und Gründungszentrum Südwest voranzubringen und das Industrieareal Goerzallee im Hinblick auf erweiterte Nutzungsmöglichkeiten zu analysieren, sind für Kopp die aktuellen Schwerpunkte der bezirklichen Wirtschaft. Wichtig sei  für ihn, dass die  Zusammenarbeit und Kommunikation der bezirklichen und überbezirklichen Akteure aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Wissenschaft gut funktioniere, um notwendige und wichtige Projekte umsetzen zu können.

Michael Pawlik, Leiter der Wirtschaftsförderung Steglitz-Zehlendorf, war stolz, dass es dem Bezirk gelungen sei, bisher mehr als 3,5 Millionen Euro Fördermittel für bezirkliche Projekte zu akquirieren, darunter für die Ladenstraße am U-Bahnhof Onkel-Toms-Hütte und für ein Tourismuskonzept.

2015 soll das neue „Business Improvement Districts“-Gesetz (BID), das 2014 in Berlin in Kraft tritt, im Bezirk umgesetzt werden. Es gehe darum, in räumlich klar abgegrenzten Bereichen die Standortqualität mit den Grundeigentümern und Gewerbetreibenden zu verbessern, erläuterte Pawlik. Die Maßnahmen sollen aus einer selbst auferlegten und zeitlich befristet erhobenen Abgabe finanziert werden.

Die Erarbeitung eines neuen Tourismuskonzepts mit dem Ziel, den Bezirk stärker als bisher in den Tourismusboom
der Stadt einzubinden, ist ein weiterer Schwerpunkt im kommenden Jahr. Bestehende Veranstaltungs- und Netzwerkformate wie der Life Science Day, die Entdeckertour und der Unternehmens-Stammtisch sollen weitergeführt werden.

Für Marc Pappert, Projektmanager Unternehmensservice von Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie, war 2014 „ein hervorragendes Jahr mit tollen Signalen für den Wirtschaftsstandort Steglitz-Zehlendorf“. In den von Berlin Partner begleiteten Expansionsprojekten investierten die Unternehmen im zweistelligen Millionenbereich. Es seien in beträchtlichem Maße neue, innovative und industrienahe Arbeitsplätze geschaffen worden. Vor allem in den Life Sciences-Branchen wie Biotechnologie, Medizintechnik und Pharmaforschung wüchsen die Unternehmen im Bezirk – ebenso wie im produzierenden Gewerbe. „Haben sich Unternehmen für den Wirtschaftsstandort Berlin entschieden“, so Pappert, „beeinflussen bei der Suche nach einem geeigneten Firmensitz zunehmend weiche Faktoren wie Wohnen, Kinderbetreuung, Schule und Erholung die Entscheidung für einen Standort. Da ist Steglitz-Zehlendorf eine sehr
gute Adresse.“

Um junge Gründer im Bezirk zu halten, brauche der Bezirk dringend das Technologie und Gründungszentrum Südwest (TGZ SW),  betonte der Leiter des Regionalmanagements Berlin Südwest (RMSW), Dr. Reinhard Baumgarten. Für 2015 wünscht er sich, dass noch mehr Mitarbeiter von Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen Unternehmen gründen und dass noch mehr Innovationen im Berliner Südwesten umgesetzt werden: „Wir müssen aber auch das Berliner Umland einbeziehen und gemeinsame Konzepte entwickeln, beispielsweise das Gebiet des Unesco-Welterbes rund um die Glienicker Brücke. Es soll für Berliner, Potsdamer und Touristen noch bekannter und spannend erlebbar gemacht werden. Dort soll ein Tourismus-Informationszentrum entstehen. 2016 jährt sich zum 200. Mal das Jubiläum der ersten Gartenbauarbeit von Peter Josef Lenné, dem großen Gartenbau- und Landschaftsarchitekten, in der Nähe der Glienicker Brücke. Ihn wollen wir feiern.“

(sn)