Zehlendorf-Mitte, Foto: Weidmann

Die Situation in Zehlendorf-Mitte ist für die Bezirksbürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski ein besonderes Anliegen, wie sie gleich nach ihrer Wahl im vergangenen Jahr gegenüber dem BÄKE Courier betonte. Daher lud sie am Abend des 26. September Bürgerinitiativen und Interessenten ins Rathaus Zehlendorf, um die „Zwischenbilanz“ der bisherigen Verwaltungsdiskussionen zu besprechen.

Im zu zwei Dritteln besetzten Bürgersaal wurden in drei Blöcken Probleme in der Zehlendorfer Innenstadt zwischen S-Bahnhof und Kreuzung „Zehlendorf Eiche“ besprochen, bei der sich rege Bürgerbeteiligung zeigte.

Christoph Noack vom Stadtplanungsamt erläuterte konkrete Pläne, die die Ecke Berliner Straße/Teltower Damm, also die Neugestaltung der „Dorfaue“ gegenüber des ehemaligen Commerzbank-Gebäudes, die Sanierung der Alten Dorfkirche samt Nutzung des Platzes dahinter und die mögliche Umnutzung des „Kioskes“ (eines Baudenkmals von Kurt Kurfiss) am Teltower Damm betreffen. Für den Kiosk gibt es fünf Konzepte, die kurz vor der Auswahl stehen.

Die Bepflanzung am nördlichen Ende des Stadtparks könnte zurückgenommen und der ehemals vorhandene Teich wiederbelebt werden. Zudem soll der Verkehr in der Seitenstraße hinter dem Park für Anlieger beschränkt und in entgegengesetzter Richtung geführt werden. Dafür müsste der bisherige Taxistand an das südliche Ende, Ecke Kirchstraße, umziehen. Die für die Verkehrsteilnehmer komplizierte Kreuzung Kirchstraße/Martin-Buber-Straße soll durch eine Umlegung des Gehwegs zu einer rechts-vor-links-Kreuzung umgestaltet werden. Dafür müssten jedoch noch verkehrstechnische Formalitäten geklärt werden.

Um mehr Ruhe in die Innenstadt zu bekommen, gibt es konkrete Überlegungen zu neuen Parkflächen, ebenso wird die verstärkte Einführung von Parkgebühren diskutiert. Die Parkplätze vor dem Eingang zum Bürgersaal könnten dagegen zur Fußgängerzone umgewidmet werden.

Um den „Postplatz“ zu beleben und damit endlich den seit Jahren von Bürgern geforderten zweiten Zugang zu den Bahnsteigen zu ermöglichen, wird ein barrierefreier Tunnel für Fußgänger und Radfahrer hinüber zur Machnower Straße angestrebt. Dazu steht die Entscheidung der Deutschen Bahn noch aus. Die Verwaltung schlägt außerdem vor, den sogenannten kleinen Teltower Damm am „Block House“ zur Fußgängerzone und die Anhaltiner Straße zur Fahrradstraße umzugestalten.

Weil noch viel mehr Redebedarf und neue Ergebnisse zu erwarten sind, kündigte Richter-Kotowski bereits weitere Veranstaltungen dieses Bürgerdialogs an.

Conrad Wilitzki, BÄKE Courier vom 4. Oktober 2017