Bild: „Endlich frei!“, Inge H. Schmidt

Unter dem Titel „ZeichenSpiel“ stellt das Gutshaus Steglitz vom 26. Februar bis zum 26. März Skulpturen und Zeichnungen der Künstler Inge H. Schmidt, Katrin Pfister-Rosenzweig und Peter Rosenzweig aus.

Die Zeichnungen der Malerin Inge H. Schmidt zeigen anrührende und heitere Momente: So fliegen etwa in der Geisterstunde seltsame, doch lustige Wesen durch die Luft.  Auch einen Falter, der sich aus der Dunkelheit befreit und in die Welt fliegt, brachte die Künstlerin auf Papier. Erste Flügelschläge, erste Farben – es sind Momente wie diese, die die Malerin verewigt. Diese Aufnahmen bilden einen starken Kontrast zu den Skulpturen, die sie umgeben. Hier der Augenblick, dort allein das Material, das die Erinnerung an Millionen Jahre Erdgeschichte in sich trägt.

Aus diesem Material formt die Bildhauerin Katrin Pfister-Rosenzweig Skulpturen, die selbst mit der Zeit spielen. Sie greift in ihren Arbeiten Symbole alter Kulturen auf, wie die Sonne, das Leben spendende Prinzip oder das Auge. Diese verfremdet sie und es entstehen Werke, die an moderne Architekturen erinnern. Reduzierte und konzentrierte Formen, jedoch farbenfroh und heiter. Denn die Künstlerin verarbeitet nicht nur den berühmten Marmor aus ihrer zweiten Heimat Italien, sondern auch farbige Steine aus aller Welt.

Als der Marmor vor über 100 Jahren aus dem Berg gebrochen wurde, musste er von den Steinbrucharbeitern noch von Hand zu Blöcken geschlagen werden. Dem Bildhauer Peter Rosenzweig gelang es, einige dieser alten Blöcke zu finden. Diese bearbeitete er nicht wie üblich von außen an die Form heran, sondern höhlte die Blöcke von innen aus. Damit ließ er die Arbeit der inzwischen verstorbenen Steinbrucharbeiter stehen. Einmal krabbelt ein Skarabäus durch den Block, in einem anderen scheint ein Tropfen gerade auf den Boden gefallen zu sein.

Auf all das blicken in der Ausstellung auch die Köpfe von Menschen aus den entlegensten Winkeln der Welt. Diese hat Inge H. Schmidt bereist und ihre Bewohner gemalt. Ihre Porträts sind mehr als Gesichter. Sie erzählen von dem Wissen, der Erfahrung und den Geschichten ethnischer Minderheiten. Menschen unserer Zeit, die in einer anderen Zeit zu leben scheinen.

Die Ausstellung ist vom 26. Februar bis 26. März im Gutshaus Steglitz, Schloßstraße 48, zu sehen. Der Eintritt kostet 1,50 Euro.

(sn)