© Giovanni Cera

Botanische Aquarellbilder des italienischen Architekten und Illustrators Giovanni Cera sind seit Mittwoch, 24. Juli, in der Universitätsbibliothek der Freien Universität (FU), Garystraße 39,  in Dahlem zu sehen. Die Schau „Farben der mediterranen Flora“ zeigt eine Auswahl aus dem reichen Oeuvre botanischer Kunst Ceras.

Die Pflanzenmalerei als alte künstlerische Disziplin setzt ein Gleichgewicht zwischen Kunst und Wissenschaft voraus: Unabdingbar sind malerische Sensibilität, die unmittelbare Beobachtung der Pflanzen direkt vor Ort, ein exaktes Verständnis der Pflanzenanatomie und die Zusammenarbeit mit Botanikern. Die künstlerischen und technischen Regeln der botanischen Kunst sind streng. Die Pflanzen müssen vor einem weißen Hintergrund gezeichnet werden, Licht und Schatten sollen Dreidimensionalität erzeugen, und die Pflanze muss möglichst in Originalgröße zu sehen sein. Im Allgemeinen dürfen keine weiteren Details hinzugefügt werden, etwa Insekten oder Wassertropfen.

Schon in mittelalterlichen medizinischen Handschriften sind Bilder von Heilpflanzen überliefert. Seit dem 15. Jahrhundert gehörte das Zeichnen und Malen von Pflanzen zum Repertoire vieler Künstler – etwa Albrecht Dürer oder Giorgio Gallesio – in Stillleben oder als eigenständiges botanisches Bild und zum Aufgabenbereich der Botaniker selbst. Das wissenschaftliche Zeichnen von Pflanzen ist zum Teil noch heute Teil des Botanik- und Biologiestudiums, da es gegenüber der Fotografie Vorteile bietet: So kann die Pflanze in allen Details mitsamt Blüten, Blättern und Früchten sowie im Querschnitt dargestellt werden. Sie illustrieren und begleiten die botanische Beschreibung in Fachpublikationen.

Zu sehen sind die Bilder Ceras im Foyer der Universitätsbibliothek bis 30. August, montags bis freitags von 9 bis 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.

(sn)