„Wir / Transfer“ heißt die Austellung mit Bildern der Malerin Ágnes Lörincz, die derzeit in der Schwartzschen Villa zu sehen ist.

In ihren collagierten Malereien beschäftigt sich  Lörincz mit Abbildungen von Menschen aus Life-Style-Magazinen, Modezeitschriften und Straßenwerbung. Konsum, Politik und Mode sind dabei die Themen. Gemalte Muster verweben sich mit floralen oder geometrischen Mustern der auf die Bildfläche geklebten Textilien. Als gestalterisches Prinzip lässt sie räumliche Effekte, die figürlich und abstrakt sind, ineinander übergehen.

Die Malerin interessiert sich auch für Frauenbilder. Das ist der Hintergrund ihres Bildes „Der Schuss“, das sich von den anderen gezeigten Bildern unterscheidet. Das Bild heißt nicht „Die Entführung von Hanns-Martin Schleyer“, sondern „Der Schuss“ – und es werden nur diejenigen den Zusammenhang herstellen können, die mit den damaligen Bildern vertraut sind. Im Vordergrund des Bildes steht eine Frau mit Kinderwagen, eine bürgerlich gekleidete Mutter – und das Bild hält den Moment fest, in dem sie schießt. Das Perfide der Tarnung als schützenswertes Ensemble tritt in einen harten Kontrast durch das Mündungsfeuer. Im Kinderwagen befindet sich kein Kind, sondern eine Waffe.

Ágnes Lörincz lebt in Berlin, sie wurde 1959 in Rumänien geboren und stammt aus einer Familie der dortigen ungarischen Minderheit.

Die Ausstellung ist bis 22. Juli, dienstags bis freitag von 10 bis 18 Uhr sowie sonnabends von 14 bis 18 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.

(sn)