Freie Universität Berlin, Archiv-Foto: Grützner

Am Dienstag, 25. April, hatten rund 30 Studierende einen Hörsaal an der Freien Universität (FU) besetzt. Damit protestieren sie gegen eine „Ökonomisierung der Lehre“. Die Uni stellte einen Strafantrag und ließ den Hörsaal von der Polizei räumen.

Wie die Besetzer auf Twitter berichteten, wurde ihr Protest von circa 100 Beamten und einer Hundestaffel beendet. Zu der Zeit waren nur noch 19 Studierende in dem Hörsaal anwesend.

Die Polizei bestätigte den Einsatz von Hundertschaft und Hundestaffel, widerspricht aber dem Begriff „Räumen“: Alle Anwesenden haben den Saal freiwillig verlassen, hieß es.

Es war bereits der zweite Protest dieser Art: Am Dienstag, 18. April, hatten rund 70 Studenten in einer spontanen Aktion einen FU-Hörsaal besetzt und mehr Selbstbestimmung und Freiräume im Studium gefordert. Auch bei diesem Protest war die Polizei gerufen worden, woraufhin sich die Besetzer freiwillig zurückzogen.

Gegen die Besetzer soll nun wegen Hausfriedensbruch ermittelt werden. Auf Twitter postete der Nutzer @fubesetzt, dass circa 70 Studierende gestern vor dem Akademischen Senat gefordert haben, dass die Strafanträge gegen die Besetzer wieder fallen gelassen werden.


Wie der Tagesspiegel berichtet, rechtfertigt FU-Präsident Peter-André Alt das Vorgehen. Die Studierenden seien im Vorfeld darüber informiert worden, dass sie nicht über Nacht in den Räumen der FU bleiben dürfen. Außerdem habe man ein Gespräch mit den Studierenden gesucht, worauf sie jedoch nicht eingegangen sind. Worum es den Protestierenden thematisch überhaupt ging, sei ihm zudem unklar, hieß es weiter.

Bei dem ersten Protest bezogen sich die Studierenden auf die Besetzung des Instituts für Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität Anfang des Jahres. Damals richtete sich der Protest gegen die Entlassung des zurückgetretenen Staatssekretärs und Stadtsoziologen Andrej Holm. Diese wurde inzwischen wieder zurückgenommen.

(eb)