Roland Tremper (links), Stellvertretender ver.di-Landesbezirksleiter und Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes, beim Überreichen der Spende an „Polit-Putze“ Irmela Mensah-Schramm. Foto: ver.di

Seit 30 Jahren entfernt oder übermalt Irmela Mensah-Schramm Neonazi-Sprüche und sonstige Hassbotschaften im öffentlichen Raum. Dafür ist die Rentnerin mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit der Bundesverdienstmedaille. Im Mai 2016 hatte Mensah-Schramm in Zehlendorf einen Schriftzug „Merkel muss weg“ übersprüht und einen „Merke! Hass weg!“ daraus gemacht. Dafür wurde sie vor dem Amtsgericht Tiergarten zu einer Geldstraße von 450 Euro verurteilt. Im Falle einer Wiederholung droht der Rentnerin eine Geldstrafe von 1.800 Euro. Der Berliner Handelsverband und die Gewerkschaft ver.di haben heute, 16. Mai, Mensah-Schramm eine Spende von 850 Euro übergeben, damit sie mögliche Gerichtskosten bestreiten kann.

Zahlreiche Menschen aus ganz Deutschland solidarisieren sich mit Mensah-Schramm. Auch der Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) schrieb ihr einen Brief, in dem er seine Wertschätzung für das „unermüdliche Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus“ der Rentnerin äußerte.

„Wer Hassparolen übermalt und zu mehr Dialog und Verständnis aufruft, trägt mit dazu bei, der gesellschaftlichen Spaltung, die immer sichtbarer wird, entgegenzuwirken. Das verdient Anerkennung und nicht Bestrafung!“, meinen auch der stellvertretende ver.di-Landesbezirksleiter Roland Tremper und der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Nils Busch-Petersen. Im Namen von ver.di und dem Handelsverband haben sie heute eine Spende in Höhe von 850 Euro an die „Polit-Putze“ überreicht.

(eb)