Tempo-30-Schilder am Hindenburgdamm. Foto: Baumann

Seit vielen Jahren haben Kita-Eltern, Mitglieder der Kirchengemeinde und Anwohner für mehr Sicherheit am Hindenburgdamm gekämpft und eine Tempo-30-Zone auf dem viel befahrenen Abschnitt zwischen Bäkestraße und Moltkestraße gefordert. Jetzt wurde ihre Initiative endlich belohnt. Die neuen Tempo-30-Schilder wurden vor einigen Tagen aufgestellt.

Bereits im Jahr 2012 haben Anwohner und Kita-Eltern für Tempo 30 am Hindenburgdamm demonstriert und Unterschriften gesammelt. Im März 2013 riefen sie den Runden Tisch Hindenburgdamm ins Leben. Auch Bezirksverordnete von Steglitz-Zehlendorf unterstützten das Anliegen. Die Zuständigkeit für die Einrichtung einer Tempo-30-Zone liegt jedoch nicht beim Bezirksamt, sondern bei der Verkehrslenkungsbehörde des Senats. Und diese sah dafür lange keine Notwendigkeit. In ihrer Stellungnahme vom 29. November 2012 begründete die Verkehrslenkung: Der oben genannte Straßenabschnitt sei sowohl für Autofahrer als auch für Fußgänger übersichtlich. Außerdem gäbe es sowohl im Norden des Dorfangers (Hindenburgdamm/Moltkestraße) als auch im Süden (Hindenburgdamm/Bäkestraße) jeweils eine Ampel. Dadurch würden „regelmäßig ausreichend große Lücken im Verkehr auftreten, sodass Fußgänger die schmalen Fahrbahnen sicher überqueren können“. Eine „überdurchschnittliche Verkehrsgefährdung“ würde ebenfalls nicht bestehen: Innerhalb von 15 Jahren (1996-2011) gab es dort laut Senatsverwaltung nur vier Unfälle.

Der, von den Anwohnern geforderte, Zebrastreifen wurde ebenfalls abgelehnt – dieser sei auf einer zweispurigen Straße verkehrsrechtlich ausgeschlossen, weil „zu gefährlich“.

Die Bezirkspolitiker ließen jedoch nicht locker und forderten das Bezirksamt insgesamt noch zweimal auf, sich bei der Verkehrslenkung für eine Tempo-30-Zone am Hindenburgdamm einzusetzen. Zuletzt wurde ein von der SPD-Fraktion initiierter Antrag zu diesem Thema am 21. Juni 2017 von der Bezirksverordnetenversammlung beschlossen. Und endlich zeigte es Wirkung: „Am 29. November 2017 hat die Verkehrslenkung Berlin die Anordnung für Tempo 30 im Bereich des alten Dorfangers am Hindenburgdamm erteilt“, teilte der Verkehrsstadtrat Michael Karnetzki den Bezirksverordneten am 19. Dezember 2017 in einem Schreiben mit. Man rechne damit, dass die dazu benötigten Verkehrsschilder noch vor Jahreswechsel aufgestellt werden können, so Karnetzki weiter.

Und tatsächlich: Seit einigen Tagen stehen die brandneuen Schilder und versprechen etwas mehr Sicherheit für Fußgänger – zumindest von 7 bis 18 Uhr.

(eb)