"Entenpapa" Heiko Böse mit seiner Entenfamilie. Foto: Gogol

Kaum betritt Heiko Böse den kleinen Innenhof auf dem Campus der Freien Universität in Lankwitz, kommt sie angelaufen: die kleine Entenfamilie, die dort ihr Zuhause hat. Sie weiß genau: Jetzt gibt es Futter.

Die kleine Entenfamilie lässt es sich, wenn es ums Futter geht, nicht lange bitten. Foto: Gogol

Dass auf dem Campus acht Entenkinder mit ihrer Mutter leben, ist den Entenrettern zu verdanken, die die Tiere jeden Morgen füttern. Einer von ihnen ist Böse. „Wir haben hier seit Jahren eine Entenmutter, aber die Babys sind immer verstorben. Wir wussten nicht voran das liegt“, erzählt er. Die Idee: Vielleicht gibt es zu wenig Futter. Beim neuen Nachwuchs, der vor drei Monaten geschlüpft ist, gründete sich an auf dem Campus das Entenretter-Team, das nun zufüttert. Reis und Mais, Schwarzbrot und gekochte Eier, Salat und Wasserlinsen stehen auf der Speisekarte der Schnattertiere, um die sich mittlerweile zehn Mitarbeiter und Studenten verschiedener Nationalitäten kümmern. Auf einem Youtube-Kanal berichtet das Team von seiner Arbeit, die Universität stiftete sogar Entenretter-T-Shirts.

„Es ist ein Gemeinschaftsprojekt“, sagt Böse, eines, dass die Menschen auf dem Campus zusammenbringen soll. Sogar eine Anwohnerin kümmert sich an den Wochenenden liebevoll um die Enten und bringt ihnen ihr Futter in die kleine „Aufzuchtstation“.

Der Innenhof bietet den Tieren Schutz vor Füchsen. Deshalb habe man dort die Pflanzen auch nicht beschnitten und für die Tiere eine kleine Wasserstelle eingerichtet, erläutert Böse. Nun aber sind die Entchen groß genug, sie sollen auf den Teich auf den Campus ziehen und lernen, sich selbst zu versorgen. „Sie sollen sich nicht zu sehr an die Menschen gewöhnen“, sagt der Entenretter, sondern ein eigenständiges Leben führen und, wenn es soweit ist, auch davonfliegen.

(go)

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