Die Rollläden sind heruntergefahren, aber nicht mehr lange. Foto: Junia Greb-Georges

 

Über die Hintergründe zur Schließung der beliebten Gaststätte ist wenig bekannt. Wie die Stadtrand-Nachrichten nun erfuhren, eröffnet dort zukünftig eine neue Lokalität mit Verbindungen zum gegenüberliegenden italienischen Restaurant “Casa Nostra”.  

Bereits seit dem 31. August ist das Café Feuerbach in der Schöneberger Straße in Friedenau geschlossen. Weil es an Gästen nicht mangelte und die Betreiber scheinbar gut durch die Corona-Pandemie gekommen waren, kam das Aus nach 22 Jahren für viele überraschend. Da weder der ehemalige Betreiber noch der Eigentümer sich äußerten, gärte die Gerüchteküche. Nun ist wenigsten klar, wie es in Zukunft weitergeht.

Ein Angestellter des gegenüberliegenden italienischen Restaurants “Casa Nostra” erklärte auf Anfrage, der Sohn seines Chefs habe die Fläche angemietet und werde dort ein Frühstückscafé eröffnen. Auf Facebook wurde bisher gemutmaßt, das Casa Nostra selbst werde dort einziehen. Das bestätigte der Mitarbeiter des Casa Nostra jedoch nicht. Er sagte gegenüber den Stadtrand-Nachrichten: ”Das Casa Nostra bleibt, wie es ist”.

In den ersten Wochen nach der Schließung informierte ein Aushang an der Eingangstür des Cafés Feuerbach darüber, dass der Vermieter den Mietvertrag nicht verlängert habe. Hauseigentümer René J. äußerte sich auf schriftliche Anfrage der Stadtrand-Nachrichten nicht zu den Umständen, die zur Schließung führten. Auch der im Handelsregister als Geschäftsführer der Gaststätte Feuerbach GmbH benannte Jörg G. war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Trotz eingehender Recherche konnte nicht geklärt werden, wieso das „Feuerbach” seinen Betrieb eingestellt hat.

 

Dieser Hinweis klebte mehrere Wochen an den geschlossenen Türen vor Ort. Foto: Junia Greb-Georges

 

Das ehemalige Café Feuerbach, benannt nach dem nahegelegenen S-Bahnhof Feuerbachstraße, war ein beliebter Treffpunkt im Kiez und regelmäßig gut besucht. Auch das wird ein Grund dafür sein, dass in den sozialen Netzwerken lebhaft darüber diskutiert wurde, ob es tatsächlich der Vermieter war, oder vielleicht der Inhaber des Cafés selbst, der das Ende des Feuerbachs zu verantworten hat. Ein Facebook-Nutzer schrieb, er kenne viele der ehemaligen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und die wahre Ursache für die Schließung. In seinem Post heißt es, Jörg habe es „einfach verpennt“, sich rechtzeitig um eine Verlängerung des Mietvertrags zu kümmern.

 

Unter Facebook-Nutzern sorgt das Ende des Cafés für Diskussionen. Foto: Junia Greb-Georges

 

Viele ehemalige Gäste äußerten sich in Facebook-Beiträgen und auf handgeschriebenen Notizzetteln an den geschlossenen Türen des Cafés bestürzt über das Aus des Feuerbachs.

 

Fans äußerten Trauer, Enttäuschung und den Wunsch nach einem neuen Café Feuerbach. Foto: Junia Greb-Georges

 

Der Vermieter kam dabei nicht gut weg. In einer Notiz hieß es: “An den Vermieter: Ist Ihnen wirklich bewusst, was Sie beendet haben?“. Nachbarn wünschen sich ein Comeback in der Nähe des alten Standorts. Die Zettel wurden mittlerweile entfernt.

Junia Greb-Georges