In der Ladenstraße am U-Bahnhof Onkel Toms Hütte weht „Frischer Wind“ in Richtung Kreativität und Nachhaltigkeit. Beim Auftaktfest am kommenden Sonnabend, 24. August, 11 bis 17 Uhr, wird der zukünftige Weg spürbar: das „Lala“, ein belebtes, kreatives und spannendes Einkaufsumfeld, neuer Kurs, aber volle Fahrt voraus.

Derzeit ist die Ladenstraße noch Baustelle, doch das hindert die Projektträger im Zukunftskiez Onkel Toms Hütte nicht, die Wiederbelebung der Ladenstraße oder der „Lala“, wie  sie von den zirka 6.500 Einwohnern des Gebietes rund um Onkel Toms Hütte genannt wird, bereits lange vor Fertigstellung in Angriff zu nehmen. Gewerbeflächen in der Größenordnung von 40 bis 200 Quadrateter können angemietet werden, neue Geschäftsideen sollen zwischen den mehr als 20 Lala-Läden Platz finden.

Der Vorplatz zur U-Bahn-Station Onkel Toms Hütte soll nach Abschluss der baulichen Maßnahmen und einer Neugestaltung im kommenden Frühjahr aufgewertet sein. Wenn der Einbau des Fahrstuhs druch die Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) abgeschlossen sind, soll dort ein Wochenmarkt mit Gemüse, Obst, Bio-Fleisch oder italienischen Spezialitäten institutionalisiert werden. „Die Gewerbetreibenden der Ladenstraße haben sich für den Freitag entschieden“, erklärt Ladenstraße-Manager Dieter Aszhauer. Hierfür habe sich unter anderem die Nachbarschaftsinitiative aus der Papageiensiedlung stark gemacht. „Taschen, die vor den Augen und nach den Wünschen der Kunden genäht werden, wird man bei diesem Markt auch entdecken“, ergänzt Heide Wohlers von der aHa-Büro für zukunftsfähige Entwicklung und Kommunikation GbR.

Architektur-Konzepte für die unter Denkmalschutz stehende Ladenpassage liegen bereits vor. Auch von einem „Standort-Verein“, bestehend aus der Interessengemeinschaft Onkel Toms Hütte, dem Eigentümer, Gewerbetreibenden und dem Nachbarschaftsvereins Papageiensiedlung, ist die Rede.

Erster Akt in Richtung Neustart

„Frischer Wind“ soll im Speziellen durch die Ladenpassage wehen. Um zu neuen Ufern aufzubrechen, wird am Sonnabend, zum Auftaktfest geladen. Dazu schickt der Kiez Neukölln eine flotte Riege an Kreativköpfen ins kaufkräftige Zehlendorf. Das Kreativnetzwerk Neukölln namens „Berliner Stücke“ bestückt bereits jetzt sein Atelier in den ehemaligen Schlecker-Räumlichkeiten mit handgemachten Accessoires, Taschen, Möbeln, Kleidern für Mann und Frau, Spielzeug, Comics oder Literatur. „Insgesamt 30 Designer und Designerinnen werden ihre Kunst ausstellen“, erklärt Chardia Budiman, Grafikdesignerin und gemeinsam mit Dieter Aszhauer und Heide Wohlers vomProjektträger aHa Projektmanagerin für das Auftaktfest. Bis September werden die Künstler Bestandteil der Ladenkultur im Lala sein. Konkurrenz zur bestehenden Ladenanzahl will das Netzwerk nicht sein. „Im Gegenteil, es soll ein Miteinander sein. Wir bieten auch Leuchten an, aber diese stören Frau Charnow nicht“, so Budiman. Verena Charnow, Sprecherin der Ladenbetreiber, führt ihr Geschäft „Elektro Schäffler“ in dritter Generation seit 1932 in der Passage, „ein inhabergeführter und familiär ansässiger Laden“, sagt sie stolz.

Das Thema Mode und Design soll sich möglichst bald zu einem wichtigen Bestandteil der Passagen entwickeln. Die Neuköllner Kreativköpfe werden einen Anreiz darstellen. Möglicherweise werden einige Designer ihre Stücke nach der einmonatigen Zwischennutzung weiterhin in der Onkel-Tom-Passage anbieten. Gespräche mit anderen Interessenten werden geführt.

Elektroräder von „Urban E“ und „Lautlos-durch-Deutschland“ werden im Zuge des Festes den zweiten Schwerpunkt der Mobilität unterstreichen.

Was gibt es noch an diesem besonderen Tag? Gesundes aus der Region, handgemachte regionale und internationale Leckereien, Musik von Salsa bis Swing, ein Mitmach-Zirkus für Kinder mit Drahtseil, Keulen oder Jongliertellern.

Das Vorhaben Ladenstraße im Zukunftskiez Onkel Tom Hütte ist ein Projekt des bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit Steglitz-Zehlendorf. Getragen wird es von der aHa – Büro für zukunftsfähige Entwicklung und Kommunikation GbR. Gefördert wird es unter anderen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des Bezirksamtes und Jobcenters Berlin Steglitz-Zehlendorf, der Immobilien-Ansorge oHG, der BfU Beschäftigungsgesellschaft GmbH, der Interessengemeinschaft Ladenstraße und des Nachbarschaftsverein Papageiensiedlung e.V.

(MiBa)