So sehen Sieger aus: die 1. Männer von Hertha 03 Zehlendorf. Archiv-Foto: Gogol

Zweiter Spiel, zweiter Sieg, zehn zu zwei Tore – der Start in die neue Berlin-Liga-Saison könnte für  Hertha 03 Zehlendorf nicht besser laufen.

Die Gäste aus Adlershof begannen die Partie selbstbewusst und frech; ungeachtet der Tatsache, dass man sich schon in der Vorsaison an gleicher Stätte eine derbe 0:6 Klatsche eingefangen hatte. Doch bereits nach fünf Minuten bekam das Konzept von Neu-Trainer Thoralf Dominok erste Risse. Zehlendorfs Felix Polster drang zum ersten Mal in den Strafraum der Gäste ein und hatte die Möglichkeit den Ball quer zu passen, doch beim Abwehrtackling des Verteidigers sprang diesem der Ball gegen den Arm. Ohne zu Zögern zeigte Referee Max Burda auf den ominösen Punkt.

Hertha-Kapitän Guido Spork schnappte sich das Spielgerät und, obwohl Torwart Kindler in die richtige Ecke flog, verwandelte er den Strafstoß relativ sicher. Die spielerische Überlegenheit der Hausherren zeigte sich dann auch in der 12. Spielminute. Nach einem schnell vorgetragenen Angriff war Darius Niroumand zuletzt am Ball. Seinen Torschuss konnte Kindler nur zur Seite, vor die Füße von Czekalla abklatschen, der sich artig für die unverhoffte Vorlage bedankte und die Kugel in Abstaubermanier über die  Linie drückte. Der Druck auf das Gästetor hielt unvermindert an. In der 15. Minute versuchte Ilter Senkaya sein Glück mit einem Freistoß, doch der Ball flog knapp  fünf  Meter über die Latte. In der 20. Minute hatte Marcel Czekalla die halbe Gästeabwehr ausgetanzt, doch sein Querpass fand nicht den richtigen Adressaden.

Mit einem Freistoß in der 23. Minute verzeichneten die Gäste ihre erste (und auch einzige) Torannäherung der ersten Halbzeit, doch Huelsebus vergab. Die Hertha-Jungs bewiesen im weiteren Verlauf eine beeindruckende Ballsicherheit und da sich die gegnerischen Abwehrspieler zeitweise selbst im Wege standen, war ein weiterer Treffer nur eine Frage der Zeit. Nach knapp einer halben Stunde war es der überragende Mann auf dem Platz, Ilter Senkaya, der nach einem maßgenauen Zuspiel von Wedemann den dritten Zehlendorfer Treffer verbuchte. Nach einer einstudierten Eckenvariante verfehlte kurz danach der Schuss von Darius Niroumand nur knapp sein Ziel. In der 43. Minute setzte sich Senkaya selbst die Krone für seine Leistung auf. Nach Balleroberung düpierte er die Gästeabwehr, legte den Ball geschickt am herauslaufenden Torwart vorbei und hatte danach keine Mühe mehr, den Ball ins verlassene Tor zu befördern. Und so stand es zur Halbzeit 4:0.

Gästetrainer Dominok hatte zur Halbzeit die Nase gestrichen voll vom desolaten Auftreten seiner Elf und sah sich zur Änderung der ursprünglichen Taktik gezwungen. Die Zuschauer sahen in der zweiten Halbzeit ein ganz anderes Spiel. Zehlendorf behielt zwar das Heft des Handelns in der Hand, doch gegen die tiefstehenden Gäste fehlten jetzt zunehmend die richtigen, erfolgversprechenden Ideen. Nennenswert sei dabei noch ein Kopfballversuch durch Senkaya (nach Ecke Czekalla) in der  52. Minute und ein beherzter Vorstoß von Yilmaz in der 70. Minute, der allerdings an der aufmerksamen Gästeabwehr scheiterte.  Adlershof versuchte nur noch mit langen Bällen aus der Abwehr für Entlastung zu sorgen. Doch entweder landeten die Befreiungsschläge im Nichts oder wurden eine sichere Beute der H03-Abwehr.  Dem kurz zuvor eingewechselten Teichert blieb es allerdings in der 81. Minute vorbehalten, mit seinem ersten Ballkontakt den Ehrentreffer für seine Farben zu erzielen. Gegen seinen Schuss aus halblinker Position in den Winkel hatte Zehlendorfs Torwart Robin Carly keine Abwehrchance.

Trainer Dominok konnte sich auch nach dem Schlusspfiff nicht zur Nennung eines besten Spielers seiner Mannschaft durchringen. Bei Zehlendorf führte die fast perfekte erste Halbzeit dazu, dass sich mit dem bereits erwähnten Senkaya auch noch Czekalla und Bijan Niroomand ein besonderes Lob verdienten.

Für Hertha 03 kamen zum Einsatz: Carly, Czekalla (56. Warwel), Niroomand, Niroumand, Polster, Schedlinski, Senkaya, Simsek, Spork, Stüwe (63. Yilmaz), Wedemann (77. Altunkaynak)

Tore: 1:0 Spork HE (5.), 2:0 Czekalla (12.), 3:0 Senkaya (32.), 4:0 Senkaya (43.), 4:1 Teichert (81.)

(Hain/HO3)