Der Senat macht einen S-Bahnhof am Kamenzer Damm abhängig von einer Entwicklung des ehemaligen Gasag-Geländes. Karte: Google Maps

Der seit Jahrzehnten geplante S-Bahnhof am Kamenzer Damm soll endlich gebaut werden, finden die Steglitz-Zehlendorfer Bezirksverordneten. Deshalb beschlossen sie jüngst, dass sich das Bezirksamt kurzfristig beim Senat dafür einsetzen soll, dass der Bahnhof der S-Bahnlinie 2 endlich realisiert wird. Nach dem Volksentscheid zum Tempelhofer Feld könne auf einen neuen S-Bahnhof auf der Ringbahn verzichtet und die Mittel dafür am Kamenzer Damm eingesetzt werden. „Damit entsteht ein attraktiver Verknüpfungspunkt im ÖPNV-Netz“, begründen Grünen-, CDU- und SPD-Fraktion ihren Antrag. Zudem würde das bereits bestehende Wohn- und Gewerbegebiet besser angeschlossen sowie die Möglichkeit gegeben, weitere attraktive Wohnbebauung zu schaffen.

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt hingegen sieht die Voraussetzungen für einen S-Bahnhof am Kamenzer Damm derzeit nicht erfüllt. So würde das „notwendige Verkehrsaufkommen erst erreicht, wenn entsprechende Investitionsvorhaben – zum Beispiel Wohnen, Arbeitsplätze, Läden – auf dem angrenzenden ehemaligen Gasag-Gelände realisiert werden“, teilt Sprecherin Daniela Augenstein auf Nachfrage der StadtrandNachrichten mit. Da dies aber nach Aussagen des Stadtplanungsamts Steglitz-Zehlendorf derzeit nicht erkennbar ist, sei „ein jetziger Bau des S-Bahnhofs Kamenzer Damm wirtschaftlich und gemäß den Förderrichtlinien nicht vertretbar“. Man habe allerdings dafür gesorgt, dass der Bau des S-Bahnhofes zukünftig möglich ist, entsprechende Flächen werden freigehalten. „Das Land Berlin wird bei entsprechender städtebaulicher Entwicklung des Gebietes am Kamenzer Damm und Vorliegen der finanziellen Voraussetzungen den S-Bahnhof zu gegebener Zeit bei der DB AG beauftragen“, so Augenstein.

(go)