Stadtmöbel mit einzigartiger Aussicht am Kranoldplatz. Das Ensemble, von Anwohnern liebevoll „The Bänk“ genannt, ist ganz ohne Bürgerbeteiligung entstanden. | Foto: Daniela von Treuenfels

 

Interessanter Move der Hauptakteure rund um die Umgestaltung des Kranoldplatzes: Die Markthändler und das Bündnis Lebendiger Kranoldplatz fordern echte Beteiligung ein.

Die Erkenntnis kam im Wirtschaftssausschuss am 23. April. Verschiedene Bezirksverordnete, am deutlichsten Ulrike Kipf von den Grünen, formulierte, was bisher nur angedeutet worden war: Beide Einwohneranträge, sowohl der des Bündnisses, als auch der aus den Reihen der Lichterfelder CDU, würden keine Mehrheit finden. Die Parteien der Zählgemeinschaft aus SPD, FDP und Grünen wollen offenbar einen eigenen Vorschlag zur Lösung um die Gestaltung des Kranoldplatzes vorlegen. Als Hauptgrund führte Kipf an, dass für die Umgestaltung der Kreuzung an der Königsberger Straße, Oberhofer Weg und Kranoldplatz bereits Gelder bewilligt worden seien. Wenn diese Mittel nicht innerhalb einer bestimmten Frist verbaut würden, ginge das Geld wieder zurück in den Landeshaushalt. Das wolle man vermeiden.

„Ein solches Vorgehen der Zählgemeinschaft bedeutet jedoch, dass die Interessengruppen vor Ort von der Diskussion und von der Mitwirkung ausgeschlossen sind“, teilen Stephan Voß und Felix Heese in einer gemeinsamen Erklärung mit, die in diesen Tagen an alle Beteiligten verschickt wurde. Voß ist Vertreter des Bündnisses Lebendiger Kranoldplatz, Heese vertritt die Markthändler. Beide fordern die Politik auf, „Leitplanken für die Umgestaltung des Kranoldplatzes nicht ohne uns und nicht für uns, sondern gemeinsam mit uns und anderen Interessengruppen vor Ort im Rahmen eines Runden Tisches zu erarbeiten, Leitplanken, die dann der BVV zur Beschlussfassung empfohlen werden“.

Dazu haben sie einen sogenannten Vorhabenvorschlag entworfen, wie ihn die Leitlinien für die Beteiligung von Bürgern in Steglitz-Zehlendorf vorsehen (hier zum Nachlesen). Dieser soll nach ihrem Willen noch vor der Beschlussfassung über die beiden Einwohneranträge in der BVV beraten werden. So soll die Beteiligung der Bürger gewährleistet werden.

Daniela von Treuenfels