Zukünftig werden statt vier sechs Parteien in der Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf sitzen. Die FDP, die Linke und die AfD werden in das Bezirksparlament einziehen. Die Piraten scheiterten nach dem vorläufigen Auszählungsergebnis mit 2,4 Prozent knapp an der Drei-Prozent-Hürde.
Die CDU ist auch bei der diesjährigen Wahl mit 28,4 Prozent stärkste Kraft im Bezirk, gleichzeitig ist sie auch der große Verlierer. Elf Prozentpunkte verlor sie im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren. Auch die Grünen verloren leicht an Stimmen und landeten bei 19,7 Prozent. Die bisherige schwarz-grüne Zählgemeinschaft hat damit keine Mehrheit mehr für die Wahl der schwarzen Spitzenkandidatin Cerstin Richter-Kotowski zur Bezirksbürgermeisterin und muss sich neue Mehrheiten suchen.
Ebenfalls leicht Verluste verzeichnete die SPD, die auf 22,6 Prozent der der Stimmen kam. Die großen Sieger der Wahl sind die FDP mit 9,9 Prozent, die Linke mit 6,1 Prozent und die AfD mit 10,5 Prozent, die nun ins Parlament einziehen werden.
Im Bezirksparlament erhält die CDU somit 17 Sitzplätze, die SPD 13, die Grünen elf, die AfD sechs, die FDP fünf und die Linke drei. Bei den Bezirksstadträten verliert die CDU einen Posten und kommt auf zwei, die SPD bekommt ebenfalls zwei, die Grünen einen.
Ergebnisse Abgeordnetenhaus
Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus sieht das Bild ähnlich aus. In Steglitz-Zehlendorf holte die CDU 25,5 Prozent – das sind 10,6 Prozentpunkte weniger als vor fünf Jahren, die SPD kommt auf 21,6 Prozent (- 3,4), die Grünen erreichen 16,8 Prozent (-4,3), die Linke klettert auf 6,9 Prozent (+3,9), die FDP auf 11,8 Prozent (+8,8), die AfD schafft aus dem Stand 11,0 Prozent.
Bei den Direktkandidaten gab es ein spannendes Duell im Wahlkreis zwei. Dort traten zwei Senatoren gegeneinander an: Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) gegen Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD). Mit nur 2,8 Prozentpunkten Vorsprung errang Kollatz-Ahnen das Direktmandat (26,8 Prozent). Weitere Direktmandate holten Andreas Kugler (SPD), Christian Goiny (CDU), Cornelia Seibeld (CDU), Oliver Friederici (CDU), Adrian Grasse (CDU) und Stephan Standfuß (CDU).
Die Wahlbeteiligung lag bei 74,6 Prozent (BVV-Wahl 71,1 Prozent) und damit über dem Berliner Durchschnitt von 66,6 Prozent. Auch bei der Zahl der Briefwähler liegt Steglitz-Zehlendorf an der Spitze. 28,3 Prozent der Wahlberechtigten gaben auf diese Weise ihre Stimme ab.
(go)
Wenn man wie die CDU einen bewährten Bürgermeister in einer „Hinterzimmerkungelei“ durch eine klar erkennbar als Stadträtin gescheiterte Bürgermeisterkandidatin zum Amtsverzicht nötigt, darf sich nicht wundern, wenn die Wähler diese Arroganz der Macht nicht hinnehmen und der Kandidatin ihrerseits den Amtsverzicht nahelegen. Die CDU in Zehlendorf sollte nach der Wahl nicht nur die Plakate abhängen.