Acht von 91 Sporthallen in Steglitz-Zehlendorf sind derzeit gesperrt, weil dort Flüchtlinge untergebracht sind. Diese Zahlen präsentierte Bezirksstadträtin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) den Bezirksverordneten auf eine Kleine Anfrage. Weitere Hallen wurden dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) nicht benannt.

Bisher habe man die gesperrten Hallen gut kompensieren können, auch weil die Solidarität bei den Vereinen und Schulen sehr groß war. Man half sich gegenseitig, die Freie Universität beispielsweise stellte ihre Hallen für Vereins- und Schulsport zur Verfügung. Schulen rückten zusammen, der Sportunterricht wurde verdichtet, Hallen wurden geteilt, Busse eingesetzt, da wo Schüler nicht zu Fuß zur Ersatzhalle kamen. Gelungen sei dies auch, weil man die Notunterkünfte im Bezirk gut verteilt habe und so Beschlagnahmungen durch den Senat zuvor gekommen sei, so Richter-Kotowski. Auch das Wetter spielte bisher mit, so dass Trainings weiterhin im Freien stattfinden konnten.

Doch, so gab die Bezirksstadträtin deutlich zu verstehen, komme man im Bezirk so langsam an seine Grenzen. Ersatzsportflächen seien endlich. Wünschenswert sind Notunterkünfte in Sporthallen nicht, sagte Richter-Kotowski. „Aber um Menschen von der Straße zu holen, ist mir eine Sporthalle lieber als der Park um die Ecke“.

Demnächst werden im Bezirk weitere Plätze für Flüchtlinge bereit stehen, so wird das ehemalige Bettenhaus in Heckeshorn derzeit hergerichtet, die Unterkunft an der Thielallee 88 soll erweitert werden und eine weitere Unterkunft an der Bäkestraße 3 entstehen.

(go)