Schimmel, kaputte Deckenplatten und ein maroder Eingang: das Lilienthal-Gymnasium im Jahre 2015. Foto: Ulrike Kipf

Bereits im vergangenen Jahr widmete sich der Adventskalender des Bezirkselternauschusses Steglitz-Zehlendorf  dem Lilienthal-Gymnasium. Dort wurde von den unzumutbaren Bedingungen berichtet, unter denen Sportunterricht dort stattfand. Der Schimmelverdacht von damals hat sich mittlerweile bestätigt. Getan hat sich seitdem nicht viel an der Schule, berichtet Ulrike Kipf, die Vorsitzende der Gesamtelternvertretung. Sie lässt die Ereignisse Revue passieren.

Noch im Januar 2015 habe das Bezirksamt zugesagt, sich für Gelder zur Renovierung und Sanierung der Sanitäranlagen in der Turnhalle einzusetzen. Aus dem neu aufgesetzten zwölf Millionen Euro schweren Toilettenprogramm wurden 300.000 Euro für den Sanitärtrakt der Turnhalle beantragt und genehmigt. „Es hieß anfangs, die Bauarbeiten würden eventuell bereits in den Sommerferien beginnen. Doch wir wurden eines besseren belehrt: Kurz vor den Sommerferien erhielt die Schulleitung einen Brief vom zuständigen Stadtrat, in dem mitgeteilt wurde, dass die Bauarbeiten aufgrund von Personalengpässen sicher nicht in den Sommerferien starten würden. Inzwischen heißt es dazu, die Planungen würden im Herbst 2015 beginnen, dann könnte im Frühjahr Baubeginn sein. Eine Einwohnerfrage dazu im Bauausschuss vom 29. Oktober 2015 ist bis heute nicht beantwortet. Wir hoffen weiter, auch wenn die Personalenge im zuständigen Amt noch lange nicht behoben ist. Ob wir auch in den Genuss einer Renovierung der Halle kommen, steht in den Sternen…“

Mittlerweile ist ein weiteres Problem hinzugekommen – die Deckenplatten. Auch am Lilienthal-Gymnasium wurden KMF-Platten verbaut. Bereits im Dezember seien diese untersucht und für gesundheitlich bedenklich befunden. Im Frühjahr 2014 sei zugesagt worden, dass man sich schnellstens um die Beseitigung der größten Deckenplattenschäden kümmern würde. In einigen Räumen seien auch einige Platten ausgetauscht worden. “ Alle weiteren Anstrengungen seitens des Bezirksamts verliefen leider im Sande“, berichtet Kipf. „In den Sommerferien 2015 – also 1,5 Jahre und unzählige Telefonate später – erfolgte dann endlich der Ausbau der Platten in den am schlimmsten beschriebenen Räume“, fährt sie fort. „Als das Schuljahr begann und die Schüler/innen ihre Klassenräume betraten, trauten sie ihren Augen nicht – die Decken waren ohne Platten und auch ohne Beleuchtung. Hier fand Unterricht auf einer Baustelle statt.“ Der stark betroffene Flur wartet allerdings noch heute auf Bearbeitung.

Und als ob dies nicht genug wäre, ist seit den Osterferien 2015 der Haupteingang der Schule wegen Einsturzgefahr geschlossen. Der kann aber nur denkmalgerecht saniert werden, was kosten- und zeitintensiv ist. „Plan ist, die Türmchen Stein für Stein unter detaillierter Dokumentation abzutragen. Dann müssen die weit über 120 Jahre alten Ziegelsteine originalgetreu wieder gebrannt und die Türmchen wieder aufgebaut werden. Baubeginn ist Frühjahr 2016, Dauer etwa neun Monate. Allerdings folgt dann noch ein zweiter Bauabschnitt – der Sockel. Die Dauer dieser Maßnahme ist ungewiss, vielleicht wieder neun Monate?“ Seit Kurzem gibt es ein Gerüst, das den Haupteingang als Fluchtweg und Haupteingang wieder nutzbar macht.

(sn)