Riesenjubel nach dem deutlichen Sieg. René Roben gibt die Richtung vor - aufwärts. Foto: Kerstin Kellner

Das Ziel – Meisterschaft und Aufstieg in die NOFV-Oberliga – fest vor Augen stampft der Hertha 03-Express weiter an der Spitze der Berlin-Liga und bietet so dem hartnäckigsten Verfolger, SV Tasmania, keine Überholmöglichkeit.

Selbstbewusst und durch Teammanager Bijan Niroomand mit Worten, Bildern und entsprechender musikalischer Untermalung perfekt eingestimmt, starteten die Zehlendorfer am Sonntag das Unternehmen „Spitzenposition verteidigen“ beim starken Aufsteiger SV Sparta Lichtenberg.

Bereits nach drei Spielminuten lag der Führungstreffer für die 03er in der Luft. Niclas Warwel brachte eine flache Eingabe von rechts vor das Tor, doch Goalgetter René Robben konnte den Ball nicht richtig kontrollieren und setzte das Leder über das Tor.

Doch endlich gelangen in diesem Spiel auch wieder eigene Standards. Nach einem von Burak Mentes getretenem Eckstoß konnte Su Min Kim den Ball vor dem Tor verlängern, und gegen die unentschlossene Sparta-Abwehr reagierte Robben am schnellsten und drückte in der 15. Minute den Ball über die Linie. Endlich konnten die Zehlendorfer wieder einmal in Führung gehen und man merkte förmlich, wie unsichtbare Fesseln von den Spielern abfielen.

Nach 15. Minuten schoss René Robben die Zehlendorfer in Führung. Foto: Kerstin Kellner

Zehlendorf hatte den Gegner nun voll im Griff, auch wenn die Hausherren immer bemüht waren, das Spiel offen zu halten. Doch die elegante Spielweise des Ex-Zehlendorfers Ümit Ejder und der unerschrockene Auftritt des wuchtigen Stürmers Can Öztürk stellten in der ersten Halbzeit Luis Zwick im Tor der Gäste vor keine ernsthaften Prüfungen.

Auf der Gegenseite lief plötzlich wieder alles wie am Schnürchen. Nun gelang es auch, aus nicht vorhandenen Chancen Tore zu erzielen. Nach einem Angriff der Zehlendorfer wähnten die Hausherren einen Angreifer im Abseits und stellten weitestgehend ihre Abwehrbemühungen ein.  Da kein Pfiff des Referees erfolgte, spielten die „Blauen“ verständlicherweise weiter, und Robben brachte das Kunststück fertig, mit der Hacke in der 34. Minute seinen zweiten Treffer an diesem heißen Nachmittag zu erzielen. Als nur fünf Minuten später Su Min Kim mit einem Flugkopfball den dritten Zehlendorfer Treffer erzielte, wich auch beim größten Pessimisten die innere Anspannung und machte der Hoffnung bei den Zehlendorfer Fans auf einen ungefährdeten Auswärtssieg Platz.

Die ersatzgeschwächten Hausherren – nur zwei Auswechselspieler standen zur Verfügung – kamen zur zweiten Halbzeit mit neuer Moral auf den Platz. Nun wurde, trotz der subtropischen Temperaturen, um jeden Zentimeter gefightet. Dabei gingen die jeweiligen Kontrahenten auch keinesfalls zimperlich zu Werke.  Mehrere, von Zehlendorf unglücklich geführte Zweikämpfe führten dann auch in der 52. Minute zum Anschlusstreffer durch Sanid Sejdic.

Nur kurz merkte man der Auswärtsmannschaft ein gewisses Nervenflattern an, denn spätestens mit der Einwechslung von Melih Hortum für den angeschlagenen Robin Tolbert (56.) wurde die eigene Hintermannschaft wieder vom aufkommenden Druck der Hausherren befreit.

Niclas Warwel legte sich ins Zeug. Foto: Kerstin Kellner

In der 66. Minute hätte Robben nach einem Eckball von Mentes alle Zweifel beseitigen können, doch sein Kopfball verfehlte das Tor nur knapp. Fünfzehn Minuten vor dem Ende der Partie war dann allerdings der Drops gelutscht. Nach einer Flanke des gut aufgelegten Mentes erzielte Darius Niroumand mit einem unhaltbaren Kopfballtorpedo den beruhigenden vierten Zehlendorfer Treffer. In den letzten Minuten verpasste es der Favorit, die sich nun ergebenden Kontermöglichkeiten effektiv zu nutzen. Besonders Robben vergab in der 80. Minute die größte Möglichkeit zusätzlich noch etwas für das eigene Torkonto zu tun.

Das Herzschlagfinale um den Platz an der Sonne in der Berlin-Liga zwischen Hertha 03 und dem SV Tasmania spitzt sich immer weiter zu. Drei Partien hat der Tabellenerste noch die Möglichkeit, den augenblicklichen Ein-Punkte-Vorsprung zu verteidigen beziehungsweise auszubauen.

(hain/ho3)