Benefizkonzert zugunsten eines neuen Musikraums an der Giesensdorfer Schule. Foto: Baumann

Trotz der heißen Temperaturen sind zahlreiche Schüler, Eltern, Lehrer und Nachbarn der Einladung der Giesensdorfer Schule zum Benefizkonzert zugunsten eines neuen Musikraums am vergangenen Samstag gefolgt. Begeistert lauschten sie mehreren Kinder-, Jugendlichen- und Erwachsenen-Bands, die an diesem Nachmittag die Bühne rockten. Nebenbei kauften die Besucher CDs, aßen Kuchen und steckten fleißig große Scheine und kleine Münzen in die Spendenbüchsen der Kinder. Am Ende sind 1.300 Euro zusammengekommen.

„Das ist großartig, wie uns die Menschen bei unserem Vorhaben unterstützen“, freut sich Engin Vergili, Schulsozialpädagoge, der die Musik-AGs an der Giesensdorfer Schule in Lichterfelde leitet. „Damit sind wir unserem Ziel, einen eigenen Bandraum an der Schule zu errichten, einen Schritt nähergekommen.“ Das Geld soll in die Sanierung der alten Hausmeister-Wohnung im Erdgeschoss des Schulgebäudes fließen, die die Schule den Musik-AGs zur Verfügung stellt. Sie dürfen dann den Raum als ihren „eigenen“ Proberaum nutzen – unabhängig von Unterrichtszeiten. Aber auch andere Musik-Projekte aus dem Bezirk sollen hier später proben dürfen. Einer davon ist beispielsweise die Schüler-Band der Mercator Schule. Weitere Kooperationen sollen folgen. Die Voraussetzung dafür ist aber, dass die Musiker das Geld für die Renovierung selbst aufbringen.

Diese alte Hausmeister-Wohnung in der Giesensdorfer Schule soll zu einem geräumigen Bandraum umgebaut werden. Foto: Baumann

Seit Sommer 2017 macht sich Vergili für das Projekt stark. So startete er unter anderem eine Crowdfunding-Kampagne, wodurch Unterstützer das Geld ganz einfach online spenden können. „1.700 Euro sind dadurch bereits zusammengekommen“, erzählt der Sozialpädagoge. 3.000 Euro konnte das Projekt durch die Teilnahme am „Penny Förderkorb“, einem Projekt, bei dem sich Vereine um Gelder bewerben können, erzielen. Weitere 1.000 Euro kamen durch private Spenden zusammen.

Mit dem Geld vom Benefizkonzert hat das Projekt mittlerweile 8.000 Euro an Spenden gesammelt. Die Leiterin der Schule, Konstanze Kiesner, freut sich über das Engagement der Schüler und des Schulsozialpädagogen: „Es ist toll, was hier auf die Beine gestellt wird. Der neue Musikraum wäre ein Gewinn für uns alle. Neben Proben der Band könnte er gelegentlich auch für den klassischen Musikunterricht genutzt werden.“ Außerdem sei der neue Raum im Erdgeschoss „lärmtechnisch eine enorme Entlastung“ für die Schule, so Kiesner. Aktuell nutzt die Band den Musikraum im Dachgeschoss für ihre Proben und das gehe nur, wenn kein Unterricht in den darunterliegenden Räumen stattfindet, erklärt die Schulleiterin. „Leider können wir als Schule das Projekt finanziell nicht mit großen Summen unterstützen“, sagt sie, doch kleinere Investitionen für Verschönerungsmaßnahmen aus dem Budget, das der Schule zur Verfügung steht, zu bezahlen, sei „bestimmt drin“, so Kiesner.

Kleines Festival für großes Vorhaben

Das kleine Benefiz-Festival wurde in Kooperation mit dem Stadteilzentrum Steglitz organisiert, das unter anderem die Bühne für das Konzert stellte. Das Essen wurde vom Sozialcatering „St. Michaels“ der Johannische Dienstleistungen GmbH gesponsert. Für die Unterhaltung der Gäste sorgten in erster Linie die Kinder selbst: Als erste rockte die aktuelle Kinderband der Giesensdorfer Schule „The Wild Kids“ die Bühne, danach traten die Schüler-Band der Mercator Schule, der Mercator Music Club, und die ehemalige Giesensdorfer Schulband „Karacho 2.0“ auf. Auch erfahrene Musiker waren an diesem Nachmittag auf dem Schulhof zu hören: Um das Projekt zu unterstützen, holte Vergili, seine eigene Band „Retropia“ und zwei Gast-Bands „Pier Paolo & Claudio“ und „Staring Red“ auf die Bühne.

Ein großer Teil der Einnahmen wurde durch den Verkauf der „The Wild Kids“-CDs erzielt. Die Kinder hatten diese im Voraus in Kooperation mit Lichterfelder Jugendfreizeiteinrichtung KiJuNa aufgenommen.

Doch auch wenn die eingenommene Summe beachtenswert ist, gibt es für Vergili und „seine“ Kids noch viel zu tun: Für die Sanierung des Raumes werden insgesamt circa 60.000 Euro benötigt.

(eb)