Im Diner von Lee Mendehall stehen sie noch, die Türme des World Trade Centers (links). Foto: Gogol

Wo waren Sie am 11. September? Es gibt wohl keinen Amerikaner, der nicht weiß, was er an jenem Tag gemacht hat, als vor 13 Jahren Terroristen Flugzeuge auf das World Trade Center und das Pentagon lenkten. Und so erinnert sich auch Lee Mendenhall genau wo er war an „Nine-Eleven“ – in seinem Diner „Uncle Sam’s“ in Zehlendorf.

Es war ein ganz normaler Tag, wie jeder andere, erzählt der 64-Jährige – bis er die erste Nachricht im Radio hörte, dass ein Flugzeug in einen der Türme des World Trade Centers in New York geflogen sei. Er schaltete den Fernseher ein, verfolgte das Geschehen auf CNN und RTL. „Ich konnte nicht glauben, was dort passierte. Ich dachte zunächst, das wäre eine Unfall“, lässt er jenen Tag Revue passieren. Als aber ein weiteres Flugzeug in den anderen Turm des World Trade Centers flog, war klar, dass da irgendetwas nicht stimmte. „Es dauerte eine Weile bis ich realisierte, dass das kein Film ist“, so der in Idaho aufgewachsene Amerikaner. Als sicher war, das es sich um einen Terroranschlag handelte, habe er gedacht, dass es Krieg geben werde – er sollte recht behalten.

Die Deutschen seien genauso entsetzt gewesen wie er, erinnert sich Mendenhall, der seit 1978 in Zehlendorf lebt. Es habe ein paar Tage gedauert, doch dann sei die Anteilnahme groß gewesen. „Doch was kann man sagen, wenn etwas so Schreckliches passiert?“ Er selbst fühlte sich hilflos, war er doch so weit weg von seiner Heimat.

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Eine Veränderung im Verhältnis zwischen Amerika und speziell Berlin habe er nach den Anschlägen nicht festgestellt, sagt er. Es habe immer eine gute Beziehung gegeben und das sei heute nicht anders. Das freut Mendenhall, der in Berlin seine zweite Heimat gefunden hat. 1974 war er das erste Mal in die Stadt gekommen, um einen Freund aus Vietnam zu besuchen, 1978 kam er wieder, um ein, zwei Jahre in Berlin zu bleiben – sein Besuch dauert an. In der Army war Medenhall tätig, organisierte unter anderem das Deutsch-Amerikanische Volksfest mit und Feste zum 4. Juli. Nach dem Abzug der Soldaten blieb er zurück in Zehlendorf – für ihn der beste Platz in ganz Berlin.

(go)