So einfach ist es, sich als Spender registrieren zu lassen: Mund auf, mit zwei Stäbchen ein Speichelprobe abgeben und fertig. Foto: Gogol

Im Fernsehen sieht es ganz einfach aus: Mund auf, Stäbchen rein – Spender sein. Und so einfach ist es auch (fast) im realen Leben. Das stellten alle fest, die am Sonnabend zum Stadion-Fest des BFC nach Lankwitz gekommen waren, um sich typisieren zu lassen.

Bereits innerhalb der ersten Stunde hatten sich 25 Spender testen lassen freute sich Sarah Preuth, ehrenamtliche Projekthelferin der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Die Menschen seien gut informiert, sagt sie, sie kämen gezielt, um zu spenden.

Bevor jedoch die Spender mit Stäbchen eine Speichelprobe abgeben konnten, hieß es, ein Formular ausfüllen, unter anderem nach der Abstammung wurde gefragt, aber auch ob man Unter- oder Übergewicht oder Krankheiten hat. Denn nicht jeder, der gern möchte, darf auch spenden, erklärt Preuth – zum Schutz genauso für den Empfänger wie auch für den Spender.

Das musste auch Jürgen Müller erfahren. Der Mariendorfer war zum Fest gekommen, um sich als Spender registrieren zu lassen. Doch eine frühere Krebserkrankung machte seine Pläne zunichte. Die Gefahr sei zu groß, erklärte die Projekthelferin. Da er aus eigener Erfahrung wisse, wie es ist, krank zu sein, habe er etwas tun wollen, um anderen zu helfen, so Müller.

Ähnlich ging es auch Christiane Zander aus Zehlendorf. Sie leidet an Asthma, nimmt regelmäßig Tabletten und fällt deshalb ebenfalls als Spenderin aus – zumindest als Stammzellenspenderin. Doch sie zahlte mehr Eintritt als notwendig, kaufte vor Ort für sich und ihre beiden Kinder zu Essen und Trinken, in dem Wissen, das die Tageseinnahmen der DKMS zugute kommen. Ihr Mann wird nach der Arbeit zum Fest kommen, um sich typisieren zu lassen, sagte sie.

Auch bei Zander ist es persönliche Betroffenheit, die sie her führte. Bei einer Freundin sei vor ein paar Jahren Brustkrebs diagnostiziert worden, zudem kennt sie eine Mutter, deren dreijähriges Kind an Blutkrebs starb, berichtete sie. Auch wie es ist, ein Kind zu verlieren, weiß Zander. „Ich könnte nicht damit leben, wenn ich weiß, es gibt diese Aktion für Carlos und ich war nicht da“. Vor allem, weil es so nahe liege.

Carlos ist zwei Jahre alt und leidet an Leukämie. Um einen Spender für den Jungen zu finden, veranstalteten der BFC Preussen und die DKMS gemeinsam das Stadionfest. Es sei leichter, Meschen zu motivieren, wenn sie sich mit jemanden identifizieren können, sagte Preuth. „Wir machen das nicht nur für Carlos, sondern auch für alle anderen, die es (Leukämie) haben.“ Vor allem viele junge Leute und Familien mit kleinen Kindern seien heute zum Spenden gekommen.

Preuth freute sich über die große Unterstützung durch den BFC. Bereits vor dem Start des Festes um 12 Uhr hatten sich viele Miitglieder testen lassen.

Wer sich auch typisieren lassen will, hat dazu am heutigen Sonnabend noch bis 18 Uhr die Chance dazu.

(go)