Foto: Initiative Sicherer Schulweg Giesensdorfer

 

In ihrer Sitzung am 18. Februar 2021 hat die Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf einstimmig beschlossen, den Einwohnerantrag auf weiträumige Ausweitung von Tempo 30 im Umfeld der Giesensdorfer Grundschule anzunehmen.

„Das ist ein entscheidender Schritt in Richtung mehr Verkehrssicherheit und ein großer Erfolg für uns!“, freut sich Anne Löchte, die Sprecherin der Initiative.

Die Verkehrssituation vor der Giesensdorfer Grundschule am Lichterfelder Ostpreußendamm ist hochgefährlich. Es herrscht ein großes Verkehrsaufkommen mit schnell fahrenden Autos. In den nächsten Jahren wird sich der Verkehr durch das nahe liegende Neubaugebiet Lichterfelde-Süd, in das bis zu 6.000 Menschen ziehen werden, drastisch erhöhen. Auf der Ampelkreuzung, an der die Osdorfer Straße auf den Ostpreußendamm trifft, bedrängen immer wieder links und rechts abbiegende Fahrzeuge Fußgänger*innen. Im Jahr 2018 wurde ein Schüler der 4. Klasse angefahren und schwer verletzt, als er bei Grün (!) die Fußgängerampel überquerte. Dieser Unfall war der Startschuss: Elternschaft, Schulleitung und Förderverein der Giesensdorfer Grundschule, die drei Kitas SpIn, Lindenhof und Undinchen sowie die Ev. Kirchengemeinde Petrus-Giesensdorf schlossen sich zu der Bürgerinitiative zusammen. Sie alle liegen im direkten Umfeld der Kreuzung. Ihre Forderungen: 1. Die Ausweitung von Tempo 30, für die der Einwohnerantrag gestartet wurde. 2. Eine fußgängerfreundliche Umstellung der Ampelschaltung.

Die erste Hürde ist nun genommen – die BVV hat dem Einwohnerantrag zugestimmt und leitet ihn an die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz weiter. Folgt die Senatsverwaltung dem Antrag, wird Tempo 30 auf dem Ostpreußendamm zwischen der Einmündung Giesensdorfer Straße bis hin zum Waltroper Weg sowie ein gutes Stück die Osdorfer Straße hinunter bis zur Ampel Hildburghauser Straße ausgeweitet. „Das weiträumige Tempo 30 würde für die dringend notwendige Tempodrosselung und mehr Achtsamkeit der Autofahrer sorgen“, so Anne Löchte. „Wir appellieren an den Senat, die Forderungen der Bürger*innen und Bezirkspolitiker*innen ernst zu nehmen und den Einwohnerantrag in dieser Form umzusetzen.“

Auch mit der zweiten Forderung der Bürgerinitiative sieht es gut aus. Nach jahrelangen Bemühungen bewegt sich auf einmal etwas. Auf die Anfrage der Initiative an die zuständige Abteilung Verkehrsmanagement des Senats schreibt der Leiter der Abteilung, Christian Haegele: „Für die Lichtzeichenanlage an der Einmündung Ostpreußendamm/Osdorfer Straße befindet sich eine Modernisierung bereits in der Planung. Dabei wird besonders Wert darauf gelegt werden, dass Konflikte zwischen abbiegenden Kraftfahrzeugen und dem Fußverkehr durch entsprechend getrennte Ampelphasen ausgeschlossen werden.“ Was so trocken klingt, stößt bei der Initiative auf Jubel: „Wir konnten es kaum glauben! Das bedeutet wohl im Klartext: Die Ampelschaltung wird so verändert, dass Autos und Fußgänger*innen nicht mehr gleichzeitig grün haben. Das fordert die Schule seit Jahren, bislang vergeblich. Die Veränderung der Ampelschaltung in Kombination mit Tempo 30 würde die Sicherheit für über 500 Kita und Schulkinder und alle anderen Fußgänger*innen auf einen Schlag deutlich erhöhen. Wichtig ist allerdings, dass die Ampelphasen auch so geschaltet sind, dass ein Queren der Straße in einem Rutsch auch für langsamere Verkehrsteilnehmende wie Kinder und Senior*innen möglich ist.“

Jetzt liegt der Ball bei der Verkehrsverwaltung. Die Initiative wird den Fortgang der Planungen im Blick behalten. „Unsere Initiative hat erst ihr Ziel erfüllt, wenn sowohl die Tempo 30 Schilder stehen, als auch die Ampelschaltung umgestellt wurde. Dann werden wir ein Fest feiern. So lange bleiben wir dran!“

 

 

Initiative „Sicherer Schulweg Giesensdorfer“
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