Das Leichtathletik-Team der Hoppers bereitet sich in der Zinnowwald-Schule auf die Special Olympics vor. Foto: Gogol

Während im russischen Sotchi derzeit um olympisches Edelmetall gerungen wird, bereiten sich in Zehlendorf ein paar Sportler ebenfalls auf olympische Spiele vor, auf die Special Olympic Summer Games, die im Mai in Düsseldorf stattfinden.

Montagnachmittag in der Sporthalle der Zinnowwald-Grundschule. Trainer Oskar Bartaschek bereitet seine Olympioniken auf die Leichtathletikwettkämpfe vor. Geübt wird der Start für die Kurzstreckenläufe. Wie sieht die richtige Startposition aus? Wann muss man nach oben schnellen? Die jungen Frauen und Männer, die er trainiert, eint zwei Dinge: Erstens: Sie habe alle ein geistiges Handicap. Die Bezeichnung geistige „Behinderung“ mag Bartaschek nicht. Das klinge nach Unfall. Die jungen Menschen, die er hier betreut, sind mit geistigen Einschränkungen auf die Welt gekommen, sind Kinder von Alkoholikern, haben das Down-Syndrom oder erlitten durch Sauerstoffmangel Schäden bei der Geburt. Zweitens: Sie sind Mitglieder des Vereins Hoppers Berlin Sportgemeinschaft. Der Verein wurde 2008 gegründet, erinnert sich Bartaschek, der Gründungsmitglied, 1. Vorsitzender und Trainer in einer Person ist. Damals nahmen Schüler der Zehlendorfer Parzival-Schule an den Special Olympics in Berlin teil. Eltern und Lehrer waren davon begeistert und wollten die Arbeit fortsetzen, so wurde der Verein gegründet.

Trainiert wird neben Leichtathletik in der Zinnowwald-Schule auch Schwimmen in der Schwimmhalle am Hüttenweg. Auch Tanzen ist im Angebot ebenso wie Reha-Sport für junge Erwachsene und demenziell erkrankte Senioren. Betreut werden die Sportler unter anderem von zwei Trainern mit B-Lizenz sowie spezieller Ausbildung im Bereich Orthopädie und geistige Behinderung. Bartaschek ist einer von ihnen. Er war früher selbst Leistungssportler, war Läufer über 5.000 und 10.000 Meter. Und er ist Vater eines Kindes mit geistigem Handicap. Einmal in der Woche trainiert er die Leichtathleten, Anfang Mai sind dann zwei Sondertrainigseinheiten auf dem Ernst-Reuter-Sportfeld geplant, um sich intensiv auf die Special Olympics vorzubereiten.

Zu zwölft werden die Hoppers nach Düsseldorf reisen, sieben Sportler und fünf ehrenamtliche Betreuer. Die sechs Leichtathleten werden auf der Kurzstrecke antreten, beim Weitwurf, Kugelstoßen und Weitsprung. Der Schwimmer geht bei 50 Meter Brust und Freistil an den Start. Doch so sehr sich alle auf die Reise freuen, sie bereitet auch Sorgen. In den vergangenen Jahren habe man immer in Schulen schlafen können. Doch im Düsseldorf ist das nicht möglich, weil der Schulbetrieb noch läuft, erzählt Bartaschek. Also musste der Verein Unterkünfte in einer Düsseldorfer Jugendherberge nehmen, der Schwimmer des Teams ist sogar noch weiter entfernt in Wupperthal untergebracht. „Das hat die Kosten nach oben getrieben“, sagt Bartaschek, die aufgrund des hohen Betreuungsbedarfs ohnehin schon hoch seien. Mehr als 500 Euro pro Person fällt für den Trip an. Eine Menge Geld für den kleinen Verein mit derzeit 60 Mitgliedern. Deshalb hofft man auf Spenden, so wie jetzt von einer Werkstatt in Teltow, die 542 Euro spendete und damit die Kosten pro Person senkte. Über weitere finanzielle Zuwendung würde sich der Verein sehr freuen.

Wer die Hoppers unterstützen will, kann sich zum Beispiel per E-Mail an den Verein wenden, info@hoppers-berlin.de .