Endlich geht es los: Die Bezirksstadträtinnen Christa Markl-Vieto (links) und Cerstin Richter-Kotowski unterschrieben die Kooperationsvereinbarung für die Jugendkunstschule. Foto: Gogol

Endlich geht es los: Die Bezirksstadträtinnen Christa Markl-Vieto (links) und Cerstin Richter-Kotowski unterschrieben die Kooperationsvereinbarung für die Jugendkunstschule. Foto: Gogol

Als letzter Berliner Bezirk hat Steglitz-Zehlendorf nun auch eine Jugendkunstschule. Am Freitag unterschrieben die für Schule zuständige Bezirksstadträtin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) und Jugendstadträtin Christa Markl-Vieto (Grüne) symbolisch eine Kooperationsvereinbarung. Im Haus der Jugend „Albert Schweitzer“ ist die Jugendkunstschule angesiedelt, zusammen bilden sie den „Yougend Kunst Campus”.

Logo-Jugendkunstschule_SZBis dahin war es ein langer, rund viereinhalb Jahre dauernder Weg mit zahlreichen Hürden, die es zu nehmen galt. Die erste war die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Jugend, Bildung und Schule, erklärte Markl-Vieto, denn alle drei haben unterschiedliche Arbeitsweisen und Kulturen. Zudem war es für das Bezirksamt nicht immer leicht, kurzfristig auf Sachverhalte zu reagieren. Doch auch die Suche nach dem richtigen Standort gestaltete sich schwierig – bis die Jugendfreizeiteinrichtung am Am Eichgarten gefunden war. Dort gab es bereits Werkstätten, einen Saal mit Bühne und einen Außenbereich, der sich wunderbar für Open Air Veranstaltungen eigne, berichtet die Bezirksstadträtin. Zudem war das Haus gerade im Umbruch. Kaum hatte man sich auf den Ort geeinigt, brach der Boden im kleinen Saal und das Dach stellte sich als nicht stabil heraus. Das muss saniert werden, ebenso die Sanitäranlagen. Auch Leitungen müssen erneuert werden. „Wir haben gedacht, dass wir dafür gar kein Geld haben, aber dann konnten wir SIWA-Mittel (Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt, Anm. d. Red.) beantragen“, berichtet Richter-Kotowski. 630.000 Euro gab es vom Senat, inzwischen ist die Summe sogar auf 820.000 Euro gestiegen, da SIWA-Mittel bei einem anderen Projekt freigeworden sind. Trotz all der Rückschläge: „Das Ziel war klar, egal was auch kommt“, sagte Markl-Vieto, man habe sich nicht beirren lassen.

Die Leitung der Jugendkunstschule übernehmen zwei Lehrer aus dem Bezirk, Bettina Tscheslog von der Nord-Grundschule und Henning Harms vom Arndt-Gymnasium.

Feierliche Runde: Vertreter des Bezirksamtes, Bezirksverordnete, Mitarbeiter der Schulaufsicht, Vertreter des Senatsverwaltung waren gekommen. Foto: Gogol

Feierliche Runde: Vertreter des Bezirksamtes, Bezirksverordnete, Mitarbeiter der Schulaufsicht, Vertreter des Senatsverwaltung waren gekommen. Vorn im Bild die beiden neuen Leitungen der Einrichtung, Bettina Tscheslog und Henning Harms. Foto: Gogol

Zahlreiche Werkstätten gibt es bereits auf dem Campus beziehungsweise sollen noch hinzukommen, darunter eine Keramik- und eine Holzwerkstatt, eine Druckwerkstatt, eine Digitalstudio und ein Fotolabor, es kann gemalt, gezeichnet, genäht und an Plastiken gearbeitet werden. Erste Kurse haben bereits stattgefunden, berichtet Tscheslog.

Die Jugendkunstschule wendetet sich an Schüler aller Altersklassen bis zum Abitur. Sogar ein Atelier, in dem sich junge Menschen auf die Aufnahme für ein Kunststudium vorbereiten und Mappen fertigen können, soll zukünftig bereit stehen.

Der Vormittag ist offen für Schulklassen, an den Nachmittagen wird es Kursangebote geben, erklärt Tscheslog. Den Unterricht übernehmen vor allem Künstler aus der Region.

Die Aufgabe in der Jugendkunstschule habe sie gereizt, weil sie als Kunstlehrerin Kindern die Kunst nahe bringen will, erklärte Tscheslog. In den Schulen fehlten dafür oft die Voraussetzungen, es mangele an Räumen und Personal, zudem unterliege man den Zwängen des Stundenplans. Das ist an der Jugendkunstschule anders.

Die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung soll Startschuss für die Jugendkunstschule sein, die derzeit „on the road“ im Bezirk unterwegs ist und ihre Angebote an Schulen und Kunsteinrichtungen vorstellt. „Die Schule sollte schon losgehen“, auch unabhängig von den Räumen, so Markl-Vieto. „Das Geld ist da, die Leute sind da, die Ideen sind da und wir haben Spaß“, stellte Richter-Kotowski fest.

(go)