Sich zurechtfinden, Entscheidungen treffen, wo es lang geht - darum geht es im Labyrinth. Foto: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Abi oder Ausbildung, Kind oder Karriere? Das sind Themen, die auch Jugendliche interessieren. „Komm auf Tour“ heißt ein gemeinsames Projekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)und der Bundesagentur für Arbeit, das in diesem Jahr zum fünften Mal in Steglitz-Zehlendorf stattfindet. An vier Tagen durchlaufen 850 Siebt- und Achtklässler der Integrierten Sekundarschulen des Bezirks einen Parcours, in dem es nicht nur um die berufliche sondern auch um die persönliche Lebensplanung, um Stärken und Schwächen, Interessen und Kompetenzen geht.

Der Ursprung für „Komm auf Tour“ war eine Studie, aus der hervorging, dass vor allem junge Mädchen perspektivlos waren und sich stattdessen früh dafür entschieden, schwanger zu werden, erläuterte Projektbetreuerin Katharina Brejora.

An vier Stationen, die im Neuen Glashaus des Botanischen Gartens aufgebaut wurden,  können die Jugendlichen sich selbst etwas besser kennenlernen. Zum Beispiel in der sturmfreien Bunde. Die Party ist vorbei, die Eltern kommen gleich nach Hause. Schnell muss die Wohnung in Ordnung gebracht werden. Für welche Arbeit entscheide ich mich? Als Kondome entdeckt werden, geht es um das Thema Verhütung. Im Zeittunnel werden Fotos aus vielfältigen, auch geschlechtsuntypischen Lebens- und Arbeitswelten aus Vergangenheit und Zukunft gezeigt. Dies soll den Teilnehmern deutlich machen, wie viele verschiedene Lebensentwürfe es gibt. Zudem erhalten die Schüler ein Logbuch, in dem sie ihre Stärken selbst und von anderen einschätzen lassen können.

Der Parcours wird auch vor- und nachbereitet, erklärt Brejora. Es gibt es unter andrem Workshops für Lehrkräfte, zudem wird der Parcours in den Unterricht eingebettet, entweder im WAT-Unterricht oder im Rahmen einer Projektwoche, weiß Brejora. “Es ist ein spielerischer Ansatz, um Jugendlichen frühzeitig die Augen zu öffnen“. Einer der anscheinend erfolgreich ist. Die BzgA hat das Projekt auf bundesweit auswerten lassen. Demnach wüssten 60 Prozent der Schüler nach dem Parcours mehr über ihre Stärken. Der Anteil der Schüler, der sagt, dass sie sich kennen und wissen, für welchen Beruf sie geeignet sind, sei um zehn Prozentpunkte gestiegen, und auch die Einstellung zu „geschlechtsuntypischer“ Arbeit ändere sich bei einem Großteil der Teilnehmer.