Ursula Krechel liest aus ihrem Roman "Landgericht", für den sie im vergangenen Jahr den Deutschen Buchpreis gewann. Foto: Lesekreis

„Landgericht“ heißt der Roman von Ursula Krechel, aus dem die Autorin am Dienstag, 26. Februar, um 20 Uhr in der  Schwartzschen Villa, Grunewaldstraße 55, liest.

Das Buch handelt vom Exil und den fünfziger Jahren, von einer Rückkehr ohne Ankunft. Was muss einer fürchten, was darf einer hoffen, der 1947 aus dem Exil nach Deutschland zurückkehrt? Richard Kornitzer ist Richter von Beruf und ein Charakter von Kohlhaasschen Dimensionen. Die NS-Zeit zieht sich als Riss durch sein Leben. Danach ist nichts mehr wie vorher, die kleine Familie zwischen dem Bodensee, Mainz und England versprengt und die Heimat beinahe fremder als das in magisches Licht getauchte Exil in Havanna.

Ursula Krechels Roman lässt Dokumentarisches und Fiktives ineinander übergehen, beim Finden und Erfinden gewinnt eine Zeit atmosphärische Konturen, in der die Vergangenheit schwer auf den Zukunftshoffnungen lastet. Mit sprachlicher Behutsamkeit und einer insistierenden Zuneigung lässt „Landgericht“ den Figuren späte Gerechtigkeit widerfahren. „Landgericht“, der Roman mit dem doppeldeutigen Titel, handelt von einer deutschen Familie, und er erzählt zugleich mit großer Wucht von den Gründungsjahren einer Republik.

Krechel hat für „Landgericht“ den Deutschen Buchpreis 2012 erhalten.

Karten für fünf, ermäßigt drei Euro gibt es ausschließlich an der Abendkasse.

(sn)