Wie kann man den Lauenburger Platz verkehrlich beruhigen? Diese Frage stellen sich derzeit die Mitglieder Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf. Die SPD-Fraktion möchte es dadurch erreichen, dass das dortige Teilstück der Lauenburger Straße als Spielstraße ausgewiesen wird. Eine Durchfahrt für Fahrradfahrer soll erlaubt, für Autos aber verboten sein, Anlieger ausgenommen.

Grund für den Antrag sind die teilweise massiven Geschwindigkeitsübertretungen an dieser Stelle. Festgehalten wurden diese von Dialogdisplays, die das Bezirksamt dort zeitweise aufgestellt hatte. Geschwindigkeiten von bis zu 61 Kilometern in der Stunde zeigten die Displays an – und das, obwohl nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt ist.

Allerdings bedarf die Sperrung einer öffentlich gewidmeten Straße für einzelne Verkehrsteilnehmer einer Widmungsänderung, führte der Leiter der Verkehrsbehörde, Ralf Lehmann-Tag, im Ausschuss für Verkehr und Ordnung aus. Abgesehen davon, dass er nicht davon ausgeht, dass das Tiefbauamt das tun würde, rechnet Lehmann-Tag mit zahlreichen Einsprüchen, sobald das Ansinnen im Amtsblatt veröffentlicht wird. Zudem gebe es in den Nebenstraßen der Lauenburger Straße verkehrsberuhigte Bereiche, so dass die zusätzliche Einschränkung nicht notwendig sei.

Trotz der Bedenken des Amtes hielt Norbert Buchta, Fraktionsvorsitzender der SPD, den Antrag aufrecht. Die Geschwindigkeitsüberschreitungen zeigten doch, dass die bisherigen Maßnahmen an dem Platz nicht ausreichen würden, sagte Buchta. Deshalb müssten sich die zuständigen Ämter zusammensetzen und Ideen entwickeln – durch Gehwegvorstreckungen, andere Markierungen oder ähnliches. Bernhard Steinhoff (Grüne) brachte eine Verengung der Straße ins Spiel, um so die Autofahrer zu nötigen, langsamer zu fahren. Nur ein Schild aufzustellen würde nicht reichen. „Wer nachts da durchheizen will, wird es auch weiterhin tun“, war Steinhoff überzeugt. Ähnlich sah es auch Eric Lüders (Piraten). „Wir haben für viel Geld einen verkehrsberuhigten Bereich geschaffen. Ein zusätzliches Schild aufzustellen, bringt nichts. Als ‚Anlieger‘ fühlt sich doch jeder“, sagte er.

Nun ist das Amt daran zu prüfen, welche Möglichkeiten es noch sieht, den Straßenabschnitt zu beruhigen.

(go)