Ob mit Behinderung oder ohne - am Mittwoch zählte nur das Spiel. Fotos: Gogol

So voll wie am Mittwoch war es im Stadion am Sportplatz an der Kreuznacher Straße in Steglitz wohl nur selten – und auch so bunt. Zehn Mannschaften wuselten über die Anlage, Trikots in weiß, orange, rot oder grün waren zu sehen. Doch auf jedem prangte das Logo vom SFC Stern 1900. Denn an diesem Tag zählte nicht das Spiel gegeneinander – obwohl das natürlich stattfand – sondern vor allem das Miteinander. Das Miteinander behinderter und nichtbehinderter Spieler. Zum 11. Integrationsturnier hatte der SFC Stern 1900 am Tag der Deutschen Einheit eingeladen.

Die C- und D-Jugendmannschaften des Fußballvereins ist das Turnier ein Pflichttermin, erklärte Thomas Köpke, 2. Vorsitzender des Vereins. Knapp 60 Jugendliche sind das. Hinzu kommen noch einmal so viele Spieler mit Behinderung, die im Behindertensportverband Handicap Fußball spielen. Aus allen Spielern wurden gemischte Teams mit maximal zehn Spielern gebildet, die im Turnier gegeneinander antraten. „Das ist einmalig“, so Köpke, der das Turnier vorbereitet hat. Manche der behinderten Spieler seien schon seit Jahren dabei, einer sogar zum achten Mal. Die Freude auf das Turnier sei immer riesengroß – und das nicht nur bei den Spielern von Handicap. Auch vom SFC beteiligen sich die Mitglieder eifrig, bringen sich ein. Zu sehen war das an dem bunten Programm rund um das Turnier. Selbgebackener Kuchen wurde verkauft, es gab eine Tombola und eine Negerkuss-Wurfmaschine.

Für die C- und D-Jugend, also die Zwölf- bis 14-Jährigen, habe man sich entschieden, weil sie „noch nicht so fußballerisch überqualifiziert sind“, so Köpke. Stelle man einen Spieler der A-Jugend auf, hätten die behinderten Spieler wohl nur wenige Chancen. Aber so könne jeder mit jedem gut mithalten.

Ausgelost, wer in welches Team kommt und wer gegen wen spielt, wurde nach dem Zufallsprinzip. Zudem gab es für jedes Team einen Betreuer. In zwei Gruppen traten die Mannschaften in den Vorrunden an. Dann ging es um die Platzierungen. Und da wurde sich nichts geschenkt, Turnier ist Turnier. Doch am Ende gab es für alle eine Medaille. So muss sich niemand um einen Pokal streiten, zumal man in dieser Mannschaftskonstellation wohl nicht mehr miteinander antreten werde.

 (go)