Groß war der Jubel bei den Hertha-Spielern nach dem 4:0-Sieg. Foto: Kerstin Kellner

Mit einem deutlichen 4:0-Sieg gegen den VfB Hermsdorf sicherte sich die Zehlendorfer Hertha am Sonntag ihren Platz an der Tabellenspitze der Berlin-Liga.

Lange Zeit sah es allerdings nicht nach diesem klaren Sieg aus, und es bedurfte auch schon der Schützenhilfe der Gäste, die im Vorfeld unbürokratisch der Verlegung dieser Partie zugestimmt hatten. Beide Mannschaften mussten auf wichtige Stützen verzichten, doch die Ausfälle von Torwart Christopher Kolodzeycik, Oliver Münchow und Florian Venz bei Hermsdorf wogen schwerer als der verletzungsbedingte Verzicht des Abwehrstrategen Patrik Scholz und des Goalgetter René Robben auf Zehlendorfer Seite.

Die Gäste gingen mit viel Respekt vor dem Tabellenführer in die Partie und überließen den Hausherren viel Platz zum Kombinieren. Doch Zehlendorf konnte die vielen Freiheiten nicht in Effektivität umwandeln. Die erste große Chance der Platzbesitzer ergab sich dann auch bezeichnender Weise aus einer Standardsituation. Bei Arber Shuletas Freistoß in der 18. Minute musste sich Torwart Nils Gunkel schon gewaltig strecken, um das Leder aus dem Winkel zu kratzen.

Die Zehlendorfer kämpften hart um die Punkte. Foto: Kerstin Kellner

Danach passierte wieder minutenlang nichts Entscheidendes, bis sich auf der rechten Seite Burak Mentes in der 25. Minute ein Herz fasste und sich bis fast zur Grundlinie durchtankte. Seiner scharfen Eingabe vor das Tor konnte der Hermsdorfer Abwehrspieler Stephan Gerth nicht mehr ausweichen und bugsierte so das Leder unhaltbar in die eigenen Maschen. Die Erleichterung über den geschenkten Führungstreffer war bei den Hausherren deutlich zu spüren.

Beinahe wäre den Gästen in der 34. Minute der Ausgleich gelungen. Nach einem Freistoß für Hermsdorf gab es in der Zehlendorfer Abwehr Abstimmungsprobleme; Luis Maria Zwick konnte mit einem Reflex das Spielgerät gerade noch vor dem Überschreiten der Linie hindern, der Nachschuss touchierte nur die Latte.

Mit Unverständnis reagierten die Hausherren dann allerdings in der 36. Minute auf einen Abseitspfiff von Schiedsrichter Robert Wessel. Nach einer Energieleistung hatte sich Darius Niroumand gegen seine Widersacher durchgesetzt und den Ball an den Pfosten geschossen, den zurückprallenden Ball drückte Neuzugang Martin Kamga über die Linie.

Trotz der Führung im Rücken gelang es den Zehlendorfern auch im zweiten Abschnitt lange nicht, das Abwehrbollwerk der Hermsdorfer aus den Angeln zu heben. Abermals durften die Gastgeber die gütige Mithilfe des Kontrahenten in Anspruch nehmen. Aus zirka 30 Metern hatte Shuleta in der 67. Minute einen Freistoß vor das Tor geschlagen, Gunkel zögerte und ließ den Ball auftippen, der sich dann über ihn ins Tor senkte.

Insgesamt vier Mal versenkten die Zehlendorfer den Ball im gegnerischen Tor. Foto: Kerstin Kellner

Fortan war es um die Moral der Gäste geschehen, und mit zunehmender Spielzeit boten sich den Hausherren immer größere Räume an, die nun auch konsequent angelaufen wurden. Shuleta spielte in der 76. Minute einen genialen Pass in die Tiefe auf den eingewechselten Manuel Groschk, der sofort den Ball quer vor das Tor spielte. Niclas Warwel konnte das Leder ungestört annehmen und gegen die Laufrichtung des Keepers vollenden.

Warwel hatte auch in der 84. Minute kein Erbarmen  mit seinen ehemaligen Mannschaftskameraden und profitierte diesmal von einem Zuspiel durch Darius Niroumand. Erwähnt werden soll auch das Debüt von Alexander Kwasny, der nach langer Verletzungspause in der 81. Minute seinen Einstand in einem Pflichtspiel für die Zehlendorfer feiern durfte.

Der Start in die Rückrunde ist für die Zehlendorfer Hertha mit einem zwar glücklichen, aber erwarteten und nicht unverdientem Erfolg gelungen. Als nächstes steht am Sonanbend, 1. März, das Spitzenspiel gegen Tennis Borussia an. Nach Sparta Lichtenberg und Stern 1900 gibt nun schon zum dritten Mal ein unmittelbarer Verfolger seine Visitenkarte auf dem Ernst-Reuter-Sportfeld ab.

(hain/ho3)