Mit einem Sieg gegen Mahlsdorf halten die Herren der Zehlenorfer Hertha einen direkten Konkurrenten auf Abstand. Archiv-Foto: Gogol

Am 15. Spieltag trafen am Sonntag die beiden Topfavoriten Hertha 03 und  BSV Eintracht Mahlsdorf aufeinander. Es sollte eigentlich der „Kampf der Giganten“ werden, doch während der neunzig Minuten sah man zwei verunsicherte Mannschaften, die verzweifelt darum kämpften, den Anschluss zur Tabellenspitze nicht zu verlieren.

Zehlendorf startete gegen den Tabellennachbarn vielversprechend. Vom Anstoß weg wurde der Ball sofort lang auf Sami Simsek gespielt und damit die Gästeabwehr gleich unter Druck gesetzt. Das variable Zehlendorfer Offensivspiel führte somit schon frühzeitig zum erhofften und gewünschten Erfolg. Bereits in der 6. Minute lag der Ball schon im gegnerischen Gehäuse, doch wegen einer Abseitsstellung von Marcel Czekalla fand der Treffer keine Anerkennung. Aber nur eine Minute später durften die jungen Zehlendorfer zu Recht den Führungstreffer bejubeln. Nach einer eigentlich verunglückten Ecke durch Darius Niroumand kam der Ball überraschend zu Till Wedemann, der aus dem Rückraum den Ball unhaltbar für Mahlsdorfs Torwart Alexander Klügl flach in die Maschen setzte. Die Gäste konnten sich auch nach dem frühen Rückstand nicht entscheidend aufraffen, das eigene Angriffsspiel zu forcieren. Zu behäbig und zu ungenau wurden die Bälle in die Spitze gespielt. Die Zehlendorfer versäumten es aber, in dieser Phase den Druck auf die Gästeabwehr aufrecht zu halten. Ein weiteres Tor hätte dem Zehlendorfer Spiel bestimmt sehr gut getan.

Nach der ersten Mahlsdorfer Torchance in der 21. Minute durch Nick Buchsteiner, der einen Distanzschuss über die Latte jagte, war es auch urplötzlich um das Selbstbewusstsein der „Herthaner“ geschehen. Nervosität und Unsicherheiten schlichen sich ein, doch die Gäste konnten daraus kein Kapital schlagen. Es war auch der fehlenden Treffsicherheit des Mahlsdorfer Goalgetters Christoph Zorn zu verdanken, dass Hertha 03 unbeschadet in die Kabine kam. Nach einem indiskutablen Zehlendorfer Ballverlust an der Außenlinie konnte Zorn in der 36. Minute in Szene gesetzt werden, doch freistehend jagte er die Kugel über das Tor. Vier Minuten vor der Halbzeitpause setzte Zorn zum Flugkopfball an, doch der Ball weit ging  am Tor vorbei.

Mit einer deutlich verbesserten Einstellung kamen die Gäste aus der Kabine, energisch und aggressiv wollte man den Ausgleich erzwingen. Doch die selten durchdachten Angriffe wurden nun von einer aufmerksam agierenden Zehlendorfer Hintermannschaft immer wieder rechtzeitig unterbunden. Schiedsrichter Marcel Richter konnte sich in der 66. Minute nicht zum Elfmeterpfiff durchringen, als Simsek von  Klügl im Strafraum am Fuß getroffen wurde, was sicher für eine vorzeitige Entscheidung gesorgt hätte. Auch in der 71. Minute waren die  Zehlendorfer dem zweiten Treffer sehr nahe.  Niroumand schlug einen seiner gefürchteten Freistöße scharf vor das Mahlsdorfer Tor, der Rettungsversuch von Sven Ehrcke mit dem Kopf ging allerdings nach hinten los, doch die Latte verhinderte ein klassisches Eigentor. Das strapazierte Zehlendorfer Nervenkostüm wurde somit weiter auf eine harte Probe gestellt, doch diesmal konnte das Team um Trainer Timo Szumnarski den knappen Vorsprung bis ins Ziel retten.

Hertha 03 spielte mit: Waldhecker – Yilmaz, Niroomand, Stüwe, Polster (89. Oschmann) – Niroumand, Schedlinski – Witte, Wedemann, Simsek (66. Steinert) – Czekalla (87. Caliskan)

(hain/h03)