Lange Nacht der Wissenschaften, Freie Universität Berlin. Archiv-Foto: Grützner

Am Samstag, den 24. Juni,  ist es wieder soweit – 70 wissenschaftliche Einrichtungen in Berlin und auf dem Potsdamer Telegrafenberg öffnen ihre Türen für Wissensdurstige. An diesem Tag haben die Besucher die Möglichkeit, bei zahlreichen Experimenten, Vorträgen, Workshops und Mitmachaktionen Wissenschaft live zu erleben. Allein in Steglitz-Zehlendorf werden den Gästen 574 Veranstaltungen geboten.

Hier eine kleine Auswahl:

Viele Türen, die sonst für Besucher verschlossen sind, öffnen sich im Botanischen Garten und im Botanischen Museum. Zu erleben ist eine Nacht der Pflanzenforschung mit interessanten Präsentationen, Workshops und Führungen durch die Ausstellungen und Sammlungen vor und hinter den Kulissen. Erstmals öffnet der 2015 eingeweihte Neubau der Dahlemer Saatgutbank die Pforten. Die Saatgutbank ist die älteste Wildpflanzen-Genbank in Deutschland. Sie umfasst rund 6000 Saatgut-Aufsammlungen aus aller Welt, darunter stammen viele von seltenen und gefährdeten Pflanzenarten.

In der Bibliothek werden Kupferstiche von Alexander von Humboldt gezeigt. Im unterirdischen Pflanzenbunker, der über vier Millionen Herbarbelege verfügt, werden gesammelte Pflanzen weltberühmter Forschungsreisenden präsentiert. Viele Angebote ermöglichen das direkte Gespräch mit Botanikern. Im Labor werden Kieselalgen im Rasterelektronenmikroskop für menschliche Augen sichtbar. Die Besucher können auch selbst wissenschaftlich aktiv werden: Als Herbonaut helfen sie, wichtige Daten von alten Herbaretiketten zu entziffern. Zum Finale laden nächtliche Führungen durch die tropischen Gewächshäuser ein.

Die Freie Universität Berlin beteiligt sich in diesem Jahr mit 490 Programmpunkten in ihren Hörsälen, Instituten, Laboren und Bibliotheken auf ihrem Campus in Dahlem und dem Campus Benjamin Franklin der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Das Angebot umfasst das gesamte Fächerspektrum der Hochschule.

Ein Schwerpunktthema führt die Besucher in Dahlem auf Spurensuche in die Geschichts- und Altertumswissenschaften. Wissenschaftler nehmen mit in längst vergangene Zeiten. In Workshops, Ausgrabungen, Vorträgen und Präsentationen können kulturelle Errungenschaften, Funde sowie Aspekte des täglichen Lebens aus der Vorgeschichte und Antike sowie Ergebnisse aktueller Feldforschungen entdeckt werden. 3D-Visualisierungen und virtuelle Modelle rekonstruieren anschaulich Ruinen, Denkmäler und Landschaften.

Der Fachbereich Veterinärmedizin zeigt, wie wohl sich Kühe und Schweine fühlen, wie Tiergesundheit oder Lebensmittelhygiene gefördert werden, wie Haustiere richtig gepflegt werden, wie man im Labor mit Haaren Haut baut und wie das Studium der Tieranatomie und -physiologie verläuft. Am Skills-Buffet des Veterinary Skills Net (KL29, Foyer der Hörsäle) können Groß und Klein in die praktische Welt der Tiermedizin hineinschnuppern.

Am Campus Benjamin Franklin können Einblicke in die verschiedensten medizinischen Bereiche gewonnen werden, wie Schmerztherapie, Intensivmedizin und -pflege, Herzkatheterlabor, Radiologie oder Schlaflabor. Besucher haben zudem die Möglichkeit, selbst Hand anzulegen: etwa am sogenannten Laparoskopie-Trainer mit Übungen am Bauchraum mit der Schlüssellochtechnik, am Endoskopietrainer, an der Puppe Agathe, für eine Magenspiegelung oder bei einer Spiegelung der Gebärmutter.

Für die Forscherinnen und Forscher von morgen bietet das Kinder- und Jugendprogramm der FU eine Vielzahl von Mitmachkursen, Wettbewerben und Science-Rallyes an.

Und das ist nur eine kleine Auswahl aus dem Programm.

Die Lange Nacht beginnt um 17 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 14 Euro, ermäßigt neun Euro. Ein Familienticket gibt es für 27 Euro. Kinder bis sechs Jahre haben freien Eintritt. Ein Late-Night-Ticket kostet sechs Euro und wird an den Abendkassen ab 22 Uhr verkauft.

Weitere Informationen, das ganze Programm und Karten im Vorverkauf gibt es online unter www.langenachtderwissenschaften.de.

(sn)