Ein Prost auf die Freiheit: Am ehemaligen Grenzstreifen feierten Peter Jaeckel (links) und Bernd Meyer gemeinsam die Öffnung der Grenze vor 25 Jahren. Foto: Gogol

Den aufregendsten Geburtstag seines Lebens feierte Karl-Heinz Hoffstädt am 14. November 1989. An diesem Tag wurde die Mauer zwischen Lichterfelde und Teltow-Seehof am Ostpreußendamm geöffnet. 25 Jahre nach diesem historischen Ereignis kehrte er zurück an den ehemaligen Grenzstreifen – so wie viele andere Lichterfelder und Teltower. Gemeinsam stießen sie um 9 Uhr mit einem Gläschen Sekt an und schauten sich Bilder vom Mauerfall an.

Unabhängig von großen Jubiläumsfeierlichkeiten hatten Bernd Meyer und seine Frau sowie Peter Jaeckel die Zusammenkunft innerhalb von vier Tagen organisiert. Meyer und Jaeckel sind passionierte Hobby-Fotografen, haben – Meyer von Lichterfelde aus, Jaeckel von Teltower Seite – den Abriss der Mauer festgehalten. Die Bilder hatten sie dabei und zeigten sie den interessierten Gästen.

Die Fotos von den Ereignissen vor 25 Jahren zog viele Interssierte an. Foto: Gogol

Am 12. November waren die Bausoldaten nach Seehof gekommen und hatten Tag und Nacht bei nebligem Novemberwetter gearbeitet, um den Übergang zu schaffen. Einer der beiden Wachtürme fiel. Sogar eine neue Straße musste gebaut werden, um den Übergang zu ermöglichen. „Der Asphalt war noch warm“, als der Grenzübergang am 14. November geöffnet wurde, berichtet Jaeckel. Die Lichterfelder begrüßten die Teltower Nachbarn mit Musik und einem großen Transparent.„Das Gefühl ist nicht zu beschreiben. Es war nicht zu fassen“, erinnert sich Meyer. „Man kann die Stimmung nicht wiedergeben. Sie war euphorisch“, ergänzt Jaeckel. „Es war eine Bombenstimmung“, erinnert sich auch Hoffstädt, der sich an diesem Tag ein Stück aus dem Stacheldraht schneiden ließ. Was ihm auffiel, als er in den Westen kam: „Die Autos rochen ganz anders“, erzählt er heute lachend. Abends dann traf  sich Lichterfelder und Teltower im Birkenhof, wo die Grenzöffnung begossen wurde.

„Nicht nur die DDR-Bevölkerung, sondern auch West-Berlin war eingesperrt“, erklärt Meyer, der von seiner Wohnung aus auf die Mauer schaute. Noch heute freue er sich, wenn er auf dem Ostpreußendamm nach Hause fahre und sehe, dass die Straße weitergeht und nicht an einer Wand endet.

„Es ist eine tolle Aktion, die sie hier machen“, fand auch Bezirksbürgermeister Norbert Kopp (CDU), der zu dieser kleinen Feierlichkeit gekommen war. Sie diene keinem Selbstzweck. Viele junge Leute haben die Mauer und die Trennung nicht erlebt. Deshalb sei es wichtig zu erinnern und darauf zu achten, dass „solche Systeme nicht mehr entstehen.“

(go)