Mitarbeiter des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf starteten gestern die Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit". Foto: Gogol

Es schont die Umwelt und ist auch noch gesund: Fahrradfahren. Am Montag wurde in Steglitz-Zehlendorf die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ gestartet, zu der ADFC Berlin und die AOK Nordost aufgerufen haben.

Mit guten Beispiel voran geht Bezirksstadträtin Christa Markl-Vieto (Grüne). Sie fahre zwar nicht täglich mit dem Rad zur Arbeit – aber immer dann, wenn der Terminkalender es zulasse, sagt sie. Knapp zehn Kilometer sind es für sie von der Haustür bis zum Arbeitsplatz im Zehlendorfer Rathaus. Diese Strecke mit dem Fahrrad zu fahren, sei „eine tolle Sache“ sagt sie, „Man kann zwischendurch anhalten und die Sonne genießen. Das ist wirklich schön, man erlebt die Stadt ganz anders. Und man muss nicht nach einem Parkplatz suchen“, zählt sie die Vorteile auf. Sie habe vor, sich für ein Pedelec-Projekt im Bezirk zu bewerben, erzählt Markl-Vieto weiter, ihr Arbeitsweg sei dafür gut geeignet, weil er so hügelig ist, sagt sie.

Täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit – egal ob Aktion oder nicht – kommt Wolf-Rüdiger Boiger vom Naturschutzamt. „Es ist schöner, sich an der Luft zu bewegen, als in einem abgeschlossen Raum zu sitzen so wie im Bus oder im Auto“, findet er. Und so schwingt sich der Lichtenrader jeden Tag auf sein Fahrrad, um die rund 17 Kilometer bis nach Zehlendorf zu fahren. „Man lernt den Bezirk besser kennen“, sagt Boiger.

Das findet auch seine Kollegin Angelika Gottlieb, die passionierte Radfahrerin ist. Nicht nur den Weg zur Arbeit legt die Zehlendorferin auf dem Drahtesel zurück, sondern sie fährt auch auf zwei Rädern zum Garten oder zum Einkaufen – da müsse sie wenigstens keinen Parkplatz suche, sagt sie. Sogar Skandinavien hat sie schon per Fahrrad erkundet – 2.000 Kilometer legte sie dabei zurück. Ihr Mann teilt diese Leidenschaft. Er ist derzeit auf einer 3.500 Kilometer langen Radtour in Norwegen unterwegs.

Dass der Autoverkehr sehr stark zugenommen hat, ist der Naturschützerin nicht entgangen. Angst habe sie auf dem Rad trotzdem nicht. „Ich fahre vorausschauend und defensiv“, erzählt Gottlieb. Nur an der Kreuzung in Zehlendorf-Eiche, da steigt sie doch lieber ab und geht als Fußgängerin über die Straße, weil die Ecke ihr zu gefährlich ist.

„Jeder Radfahrer mehr ist ein Autofahrer weniger auf der Straße“ – und das bringe Vorteile für Rad- und Fahrradfahrer, wirbt Jürgen Müller, Stadteilsprecher des ADFC in Steglitz-Zehlendorf für den Wechsel von vier auf zwei Räder. Die Radler bekämen mehr Radwege und die Autofahrer hätten mehr Platz auf der Straße.

Die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ läuft noch bis 31. August. Jeder kann sich beteiligen, sich mit Kollegen und Freunden zusammenschließen. Es gibt auch Preise zu gewinnen. Anmelden kann man sich unter www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de. Dort gibt es auch weitere Informationen zur Aktion.

(go)