Das Aquarell mit Tusche „Tänzerin“ von Arthur Degner ist in der Ausstellung in Wannsee zu sehen. Foto: Veranstalter

Aufgrund der positiven Resonanz verlängert die Galerie Mutter Courage in Wannsee ihre Ausstellung „Arthur Degner“ bis zum Sonntag, 22. Februar. In der Schau sind Malereien und Graphiken aus sechs Jahrzehnten Schaffen des Künstlers zu sehen.

Am Sonntag, 25. Januar, bietet Wolfgang Immenhausen eine einstündige Führung durch die Ausstellung an. Sie beginnt um 16 Uhr und kostet drei Euro. Eine Reservierung wird empfohlen, Telefon (030)  8 05 23 11 oder karten@mutter-fourage.de.

Arthur Degner, 1888 im ehemaligen Ostpreußen geboren, erhielt seine erste Ausbildung an der Akademie in Königsberg und kam als vielversprechendes Talent 1910 nach Berlin. Durch Lovis Corinth und Mx Liebermann gefördert, nahm er ab 1911 an den Ausstellungen der Berliner Secession teil und stellte bei Paul Cassierer mehrere Arbeiten aus, die bei der Presse große Anerkennung fanden. Bald war Degner als Vertreter der „jüngsten Kunst“ eine wichtige Stimme im Berliner Kunstbetrieb, die sich entschieden gegen den Impressionismus erhob.

1920 wurde er auf Empfehlung Liebermanns als Professor an die Akademie in Königsberg berufen. 1925 wieder zurück in Berlin, wählte man ihn in den Vorstand der Berliner Secession, der er bis 1933 angehörte. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten bedeutete für Degner Arbeits- und Ausstellungsverbot, Verhöre und Verhaftung. 1943 wurde sein Atelier mit 300 Gemälden und zahllosen Aquarellen und Graphiken zerstört. Nach Kriegsende berief man ihn an die Hochschule für Bildende Künste in Berlin, an der er bis 1956 neben Carl Hofer und Schmidt-Rottluff lehrte. Bis zu seinem Tod 1972 schuf er in einem wahren Schaffensrausch ein Spätwerk, in dem er auch die vielen zerstörten Landschaftsbilder seiner ostpreußischen Heimat wieder neu malte: ein Feuerwerk aus Form und Farbe.

Mehr als 30 Jahre waren Degners dynamisch- expressive Arbeiten in Berlin nicht mehr zu sehen.

(sn)