Im Vereinshaus des VSaW in Wannsee gab es am Mittwoch einen Pressetag für die Olympiateilnehmer. Foto: Gogol

Im Vereinshaus des VSaW in Wannsee gab es am Mittwoch einen Pressetag für die Olympiateilnehmer. Foto: Gogol

Im Verein Seglerhaus am Wannsee (VSaW) bereitet sich derzeit die deutsche Elite im Segeln auf die Olympischen Spiele in Rio vor. Rio sei ein sehr interessantes Gebiet hinsichtlich der wind- und Strömungsverhältnisse, erklärte Nadine Stegenwalner, Sportdirektorin des Deutschen Seglerverbandes (DSV), beim Pressetermin am Mittwoch. Darauf werden die Sportler in den Vorbereitungstagen eingestellt. Auch auf das besondere „Drumherum“ bei Olympischen Spielen werden die Segler eingestimmt, unter anderem von Ferdinand Gerz und Toni Wilhelm, die bereits an Olympischen Spielen teilgenommen haben. Zudem gibt es ein Social-Media-Briefing durch den DOSB.

Unter den zehn Aktiven, die für das Sailing Team Germany in Rio an den Start gehen, sind auch vier Sportlerinnen des VSaW: Marlene Steinherr und Annika Bochmann im 470er Frauen sowie Victoria Jurczok und Anika Lorenz im 49er FX. Die Vorfreude ist groß. „Nachdem ich 2011 die Qualifikation verpasst habe, ist es einfach nur großartig, dass ich es mit Annika als neue Partnerin nach einem sehr anstrengenden letzten Jahr geschafft habe und in Rio an den Start gehen kann. Wir freuen uns sehr darauf und wollen unsere bestmögliche Leistung abrufen“, so Steinherr. Doch das wird nicht so leicht, weiß Anika Lorenz: „Das Segelrevier in Rio ist das anspruchsvollste Revier, auf dem ich je gesegelt bin. Zusätzlich zu den Verunreinigungen in der Bucht herrschen dort die unterschiedlichsten Wind-, Wellen- und Strömungsbedingungen, die das Revier zu einem sehr komplizierten Gesamtpaket machen.“

„Wir sind gut aufgestellt“, erklärte der VSaW-Vorsitzende Dr. Andreas Pochhammer zuversichtlich. Seit 1936 habe der Verein an jeden Olympischen Spielen teilgenommen – und das nicht ganz unerfolgreich. Davon zeugen die zwei Goldmedaillen von 1936 und 1964.

Vor einigen Jahren begannen dann aber die Probleme, erinnerte er sich. Es fehlte das Geld. Die eigenen Mittel und Sponsorengelder reichten nicht mehr aus, um einen Segler, der sich auf die Olympischen Spiele vorbereitet, „über Wasser zu halten“. Zumal es für einzelne Vereine kaum ein mediales Interesse gegeben habe. Durch die Gründung des Sailing Teams Germany 2009 durch den DSV, führende deutsche Segelvereine und Einzelpersonen aus Wirtschaft und Sport habe der Segelsport neue Unterstützer gewinnen können. Hauptsponsoren sind Audi, SAP, Marine Pool und Liros.

(go)