Foto: BFV

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In einem dramatischen Spiel mit Elf-Meter-Schießen endete für Hertha Zehelndorf der Traum vom Berliner Pilsner Pokale, während der BFC Preussen ins Halbfinale einzog.

Mit einer gehörigen Portion Respekt voreinander traten der BFC Preussen und der F.C. Hertha 03 Zehlendorf zum Viertelfinale um den diesjährigen Berliner Pilsner-Pokal an. Auf dem nur spärlich beleuchteten Kunstrasenplatz an der Malteser Straße übernahm zunächst der designierte Favorit und Tabellenführer der NOFV Oberliga Nord die Initiative und konnte sich auch nach acht Minuten eine erste Möglichkeit durch Cüneyt Top erspielen. Sein Schuss aus halblinker Position wurde aber zur Ecke abgefälscht. Die Hausherren setzten in erster Linie auf eine stabil stehende Defensive und wagten sich nur sporadisch in die gegnerische Hälfte, waren dann aber durch Standards immer gefährlich. In der 14. Minute konnte die Zehlendorfer Abwehr im Verbund gerade noch einen Kopfball, nach vorausgegangener Ecke, von der Linie kratzen. Auf der anderen Seite scheiterte Maximilian Obst in der 28. Minute mit einem direkten Freistoß, und auch Niclas Warwels Direktabnahme, nach Zuspiel durch Darius Niroumand in der 30. Spielminute, segelte am Tor vorbei. Kurz vor dem Halbzeitpfiff setzte Magnus Stahlberg, mit einem Freistoß ans Lattenkreuz noch ein Achtungszeichen.

Die zweite Hälfte begann, wie der erste endete. Diesmal stand allerdings in der 49. Minute das gleiche Lattenkreuz dem Schuss von Burak Mentes im Wege. Der Berlin-Ligist legte nun immer mehr seine vorher gezeigte Zurückhaltung ab und erspielte sich eine Vielzahl an guten Möglichkeiten. Die Gäste hatten es ihrem Torhüter Nico Hinz zu verdanken, der mit guten Paraden einen Rückstand verhinderte, dass sie nicht in Rückstand gerieten. In der 50. Minute war Hinz schnell abgetaucht und konnte einen Distanzschuss entschärfen, sechs Minuten später musste sich Hinz richtig langmachen, konnte dadurch aber den Knaller von Stahlberg zur Ecke lenken. Auch der ehemalige Zehlendorfer René Robben, der in der 79. Minute ungehindert zum Torschuss kam, fand in Hinz seinen Meister.

Vier Minuten vor Ultimo wähnten sich die Lankwitzer schon auf „Wolke sieben“, als Can Akgün einen Rückpass von der Grundlinie aus fünf Metern einköpfte. Jetzt bewiesen Zehlendorfs Trainer Markus Schatte und Co. Clemens Riewe mit der Hereinnahme von Efräim Gakpeto ihr glückliches Wechselhändchen. Kaum im Spiel und mit seinem ersten richtigen Ballkontakt erzielte Gakpeto in der Schlussminuteden kaum noch für möglich gehaltenen und zu diesem Zeitpunkt glücklichen Ausgleich.

Die einzig nennenswerte Chance während der dreißigminütigen Verlängerung hatte in der 98. Minute Robben, doch wieder war es Torhüter Hinz, der den Ball noch aus dem Winkel fischen konnte und seiner Mannschaft dadurch die Chance aufs Elfmeterschießen bewahrte.

Mit großem Selbstbewusstsein trat dann auch Hinz zum ersten Elfmeter an und verwandelte diesen sicher. Eigentlich hatte der Oberligist durch den späten Ausgleichstreffer und dem geglückten Start in die „Elferlotterie“ das psychologische Momentum auf seiner Seite, die anschließende Performance, nachdem auch Abou-Chaker seinen Elfmeter verwandelt hatte, war dann allerdings kaum noch an Unzulänglichkeiten zu überbieten. Und so hatte der Favorit am Ende das Nachsehen. Der BFC Preussen kann sich nun auf das Halbfinale vorbereiten. Mögliche Gegner dind der SV Lichtenberg 47, der SC Staaken und TuS Makkabi.

Tore: 1:0 (86.) Akgün, 1:1 (90.) Gakpeto

Elfmeterschiessen:
Hinz (H03) – trifft 1:2
Abou-Chaker (Preussen) – trifft 2:2
Mentes (H03) – TW Mika hält
Robben (Preussen) – TW Hinz hält
Schröder (H03) – TW Mika hält
Neugebauer (Preussen) – an die Latte
Robrecht (H03) – links am Tor vorbei
Stahlberg (Preussen) – trifft 3:2
Gakpeto (H03) – TW Mika hält

(hain/h03)