Wie Blindenschrift funktioniert, können Besucher am Museumstag ausprobieren. Foto: Deutsches Blindenmuseum

Das Deutsche Blinden-Museum, Rothenburgstraße 14,  feiert am Sonntag, 18. Mai, den Internationalen Museumstag mit!  Um 11 Uhr startet das umfangreiche Programm mit einer Überblicksführung durch die Ausstellung. Spiel und Spaß gibt es mit sprechenden Hilfsmitteln. Bei Mitmachaktionen werden Tast-, Hör- und Riechsinn auf die Probe gestellt.

Höhepunkte sind in diesem Jahr der Blind-Walk und ein Live-Hörspiel anlässlich des europäischen Gedenkjahres „100 Jahre Erster Weltkrieg“. Beim Blind-Walk geht es mit Langstock und Simulationsbrille in die Umgebung des Museums. Die Tour macht unterschiedliche Alltagssituationen von blinden Menschen draußen hautnah erlebbar. Bewältigt werden muss von den Teilnehmern zum Beispiel eine Ampel, die nur mit dem Hörsinn erfasst werden kann. Das Live-Hörspiel „Betty Hirsch, eine blinde Heldin“ stellt eine ungewöhnliche Frau in der Zeit des Ersten Weltkriegs vor. Die frühere Sängerin und Sprachdozentin durchbrach alle Schranken ihrer Zeit, indem sie die in den Massenschlachten erblindeten Soldaten als Masseure, Industriearbeiter oder Bürofachkräfte ausbildete. Niemand zuvor hatte blinden Menschen diese Berufe zugetraut.

(sn)