In vier Teilen schauen die StadtrandNachrichten zurück auf das Jahr 2015 und das, was in den vergangenen zwölf Monaten in Steglitz-Zehlendorf passierte. Heute geht es weiter mit den Monaten Juli bis September.

Juli:

Das Jugendamt Steglitz-Zehlendorf ist überlastet und zeigte dies mit einer Protestaktion an. Archiv-Foto: M. Schmidt

Eltern beklagen, dass der Bezirk kein Geld für die Härtefall-Regelung beim Schulmittagessen ausgibt. Als Grund gibt das Amt, dass es keine hinterlegten Verfahren für die Härtefall-Regelung an den offenen Ganztagsschulen gebe.

Mit Bettlaken, die sie aus ihren Büros hängen, machen die Mitarbeiter des Jugendamtes Steglitz-Zehlendorf auf ihre zunehmende Arbeitsbelastung aufmerksam und fordern bessere Arbeitsbedingungen. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hatte zu dieser „öffentlichen Überlastungsanzeige“ aufgerufen.

Wegen seiner sexuellen Orientierung wird ein transsexuelles Pärchen in Lankwitz beleidigt und attackiert.

Die Bezirksverordneten beschließen, dass die Haushaltssperre aufgehoben und durch eine Stellenbesetzungssperre ersetzt werden soll.

Mit der Stimmenmehrheit von CDU und Grünen entzieht die Bezirksverordnetenversammlung dem Bezirksstadtrat Michael Karnetzki (SPD) das Bauprojekt „Schottenburg“. Sie werfen Karnetzki Untätigkeit vor.

Die Kosten für die „Hilfen zur Erziehung“ im Bezirk Steglitz-Zehlendorf explodieren. In nur einem Quartal verursachten sie im Haushalt des Jugendamtes ein Minus von 1,1 Millionen Euro.

Weil er Zivilcourage zeigte und damit dazu beitragen konnte, dass ein Ladendieb auf der Schloßstraße geschnappt wurde, ehrt die Polizei den 22-jährigen Ramy Saadeh.

Das neue Trainergespann beim FC Viktoria 1889 stellt sich vor: Cheftrainer Robert Jaspert und Sofian Chahed übernehmen das Regionalliga-Team. Bereits im Oktober verlässt Jasper den Verein wieder.

August:

Blumen und Kerzen erinnern an Peters Lieblingsplatz vor der Dorfkirche an den verstorbenen Obdachlosen. Archiv-Foto: Gogol

Der Rumpelbasar steht vor dem Aus. Das Haus an der Goerzallel, in dem das Sozialkaufhaus untergebracht ist, wurde verkauft, der Mietvertrag nicht verlängert. Nun sucht der Verein ein neues Zuhause.

Die für den 20. September geplante Eröffnung des grundsanierten Victoriahauses im Botanischen Garten wird abgesagt. Der Grund: Die Wasserbecken im Obergeschoss des Gewächshauses sind nicht dicht.

Zehlendorf trauert um einen Obdachlosen. An der Mauer der Dorfkirche erinnern Blumen und Kerzen an Peter, der am 1. August tot vor der Bank an der Zehlendorfer Eiche gefunden wurde. Der Förderverein der Pauluskirchengemeinde organisiert die Beisetzung auf dem Onkel-Tom-Friedhof.

Kurz vor der Eröffnung der Containerdörfer für Flüchtlinge laden deren Betreiber Nachbarn und andere Interessierte ein, sich die Häuser anzuschauen.

September:

Die CDU Steglitz-zehlendorf brachte mit ihrer Idee eines Fahrradschnellweges wieder Schwung in die Diskussion um die Wiederinbetriebnahme der Stammbahn. Visualisierung: Staubach+Kuckertz Architekten

Die „fraueninfothek“ steht vor dem Aus. Der Senat will die Finanzierung einstellen. Doch Proteste von Abgeordneten aus dem Bezirk helfen, im Dezember wird die „fraueninfothek“ in die Förderung des Landes für 2016 aufgenommen.

Die Bezirksverordnetenversammlung beschließt mit den Stimmen von CDU und Grünen, die Seniorenwohnungen an der Mudrastraße , der Tautenburgerstraße und der Dreilindenstraße an die Berliner Immoblienmanagement GmbH (BIM) abzugeben. Diese soll die Häuser anschließend per Direktabgabe an eine städtische Wohnungsbaugesellschaft verkaufen. Vor allem die Bewohner der Häuser an der Mudrastraße hatten gemeinsam mit Unterstützen aus dem Kiez lange für den Erhalt der Seniorenwohnungen im bezirklichen Eigentum gekämpft. Doch der Sanierungsaufwand in Höhe von mindestens acht Millionen war dem Bezirk zu hoch.

Die CDU Steglitz-Zehlendorf stellt ihr Konzept eines Fahrradschnellweges vom Potsdamer Platz bis Zehlendorf vor. Errichtet werden soll der Schnellweg auf der Trasse der Stammbahn bis diese wieder in Betrieb genommen wird. In Kleinmachnow stößt der Vorschlag auf Ablehnung. Bürgermeister Michael Grubert fürchtet um die Wiederinbetriebnahme der Stammbahn, wenn dort eine Fahrradtrasse errichtet wird. Auch der Deutsche Fahrgastverband lehnt den CDU-Vorschlag ab.

Die Jugendfreizeiteinrichtung Düppel ist inklusiv. Dazu wurde die Einrichtung umgebaut, die Toiletten wurden behindertengerecht, der Eingang erhielt eine Rampe für Rollstuhlfahrer.

Am Ramsteinweg in Zehlendorf eröffnet ein inklusiver Abenteuerspielplatz. Dort können nun Kinder mit und ohne Behinderung und gesundheitlichen Einschränkungen, unterschiedlichen Nationalitäten und Religionen gemeinsam spielen und toben.