Die Loggia ist Denkmal des Monats Mai. Fotos: Grützner/Gogol

Als Denkmal des Montas für Mai hat sich die Denkmalschutzbeörde für die Loggia Alexandra entschieden. Sie  liegt auf dem Böttcherberg, einer rund 60 Meter hohen, natürlichen Erhebung im Forst Düppel. Seinen Namen erhielt er von Christian Böttcher, der ihn 1791 erwarb. Genutzt als Weinberg und Ackerfläche wurde er 1804 Bestandteil des Landgutes Glienicke. Das Gut kaufte 1814 Graf Hardenberg, der es 1824 an Prinz Carl von Preußen veräußerte.

Prinz Carl beauftragte Peter Joseph Lenné mit der Gestaltung des Berges. Der legte ihn als einen romantischen Waldpark an und setzte an die höchste Stelle einen runden, mit Bäumen umpflanzten Aussichtsplatz. Dort ließ Prinz Carl eine Aussichtsbank aufstellen, die später Alexandra- oder Kaiserinnenbank – nach seiner Lieblingsschwester Charlotte – benannt wurde. Charlotte heiratete 1817 den russischen Thronfolger Nikolaus und nannte sich als Zarin Alexandra Feodorowna. Nach ihrem Tod ließ Prinz Carl 1869/70 anstelle der Bank zur Erinnerung eine Gedenkstätte errichten.

Die Loggia ist der „Glanzpunkt einer Waldparkinszenierung mit künstlicher Schlucht und Felsformationen aus Ziegeln und Beton, die lediglich mit Naturgestein verblendet wurden. Über einem halbkreisförmigen Grundriss erhebt sich eine im Stil florentinischer Frührenaissance gestaltete Halle aus Ziegelstein, die sich in drei von schwarzen Marmorsäulen getragenen Arkadenbögen zur Landschaft hin öffnet“, beschreibt die Denkmalschuzbehörde die Anlage. „Marmorplatten bedecken den Fußboden, während die Wände des Innenraumes mit pompeijanischen Wandmalereien geschmückt sind. [ …] An der Rückseite der Halle schließen sich ein Treppenhaus, das zu einer Aussichtsterrasse mit Ballustern führt, und ein Türmchen an.“

Die Pläne basieren wahrscheinlich auf den Ideem des Hofbauinspektors Ferdinand von Arnim, die Bauausführung lag in den Händen von Ernst Petzholtz, der Arnim im Amt folgte.

Im Juli 1870 waren die Arbeiten beendet. In den Folgejahren wurden dort illustre Hofgesellschaften gegeben, die die romantische Atmosphäre auf dem Böttcherberg genossen.

1924 gingen Böttcherberg und Loggia in Staatsbesitz über und gerieten in Vergessenheit. Noch vor dem 2. Weltkrieg wurde die Büste der Kaiserin gestohlen. Im Krieg dann wurde der Pavillion durch Kugel- und Granateneinschläge stark beschädigt, Vandalismus und Verfall taten ihr Übriges.  Anfang der 1960er Jahre wird sogar darüber nachgedacht, die Loggia  abzureißen.

Zwischen 1997 und 2000 wurde die Loggia aufwendig restauriert, so dass dort heute wieder Tee getrunken werden kann – allerdings nur vor der Loggia, denn die Halle mit den Malereien wird durch Sicherheitsverglasung geschützt.

Die Loggia Alexandra ist Teil des Weltkulturerbes Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft.