Bunt illuminierte Lichtobjekte weisen Besuchern der Langen Nacht den Weg. ArchivFoto: FU/Stephan Töpper

Die Wissenschaft schläft nicht. Schon gar nicht in der Nacht des 13. Juni in Berlin und Potsdam. Dann sind die Forscher allerdings nicht in eigener Mission unterwegs, sondern laden Interessierte zu einem Blick in ihre Labore und Schaffensorte ein. Auch in Steglitz-Zehlendorf gibt es jede Menge spannende Veransaltungen zu entdecken.

Das größte Angebot hat die Freie Universität auf ihren Campus in Dahlem und auf den Campus Benjamin Franklin der Charité – Universitätsmedizin Berlin zu bieten. Mehr als 500 Veranstaltungen zeigen das gesamte Fächerspektrum der Freien Universität –  von intelligenten Lösungen aus der Informatik für den Alltag über einen psychologischen Blick in das Seelenleben der Menschen bis hin zu einem Rundgang durch die Welt der Meteorologie. So zeigt das Institut für Informatik einen Roboter-Rollstuhl, der auf mündliche Befehle wie „Bring mich in die Küche“ oder auch nur über Gedankensteuerung reagiert. „Krieg und Frieden in der Alten Welt“ lautet das diesjährige Motto beim Exzellenzcluster Topoi der Freien Universität und der Humboldt-Universität, in dem Wissenschaftler zur Entstehung und zum Wandel von Raum und Wissen in antiken Zivilisationen forschen. Das Gelände der Topoi-Villa in Dahlem wird zur Belagerungsstätte und Waffenschmiede, aber es gibt auch einen friedlichen Rückzugsort, mit einer Schreiberschule für Hieroglyphen und jahrtausendealten Gesellschaftsspielen. Wer auch bei der Langen Nacht nicht auf TV-Serien wie „Sopranos“, „The Wire“ oder „Breaking Bad“ verzichten möchte, kommt bei der Diskussion „Quality TV? Die neuen amerikanischen Fernsehserien“ am John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien auf seine Kosten, zudem werden Musikvideos aus der MTV-Ära werden gezeigt, und es wird erörtert, was Überwachungsvideos über unser Verhalten verraten.

Ein Schwerpunkt der Freien Universität liegt in diesem Jahr auf Themen der veterinärmedizinischen Forschung und Lehre. Veterinärmediziner zeigen die vielen Facetten ihrer Arbeit und Forschung – von der Zeckenfütterung über Schutzimpfungen für den besten Freund des Menschen bis hin zur Analyse tierischer Gewebeproben unter dem Mikroskop. Die Diskussion von Ursachen und Konsequenzen weltweiter Krisenherde bildet einen weiteren Schwerpunkt.

Auch das Begleitprogramm mit Live-Musik, Lesungen und kulinarischen Köstlichkeiten lädt zu einem Bummel über den Campus ein.

Doch auch weitere Institutionen freuen sich auf Besucher. So lädt die Max-Planck-Gesellschaft unter anderem junge Besucher zu einem Lightpainting-Schnupperkurs ein, die Nobelpreis-Träger aus Dahlem werden vorgestellt, und in einem Science Slam erklären Nachwuchswissenschaftler  in zehn Minuten ihre Doktorarbeit. Erlaubt ist, was gefällt, und das Publikum wählt den Sieger. Das Julius Kühn-Institut klärt unter anderem über „heimliche Untermieter“ im Vorratsschrank auf, von „Dingen, die wir lieber nicht wissen möchten“, erfährt man im Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, und im Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie in Wannsee kann man sich bei verschiedenen Führungen anschauen, woran dort geforscht wird.

Ein relativ junger Veranstaltungsort ist das zukünftige Technologie- und Gründerzentrum an der Fabeckstraße. Dort kann man sich bei einer Führung das ehemalige US-Militärkrankenhaus anschauen. Zudem stellen sich Unternehmen wie die Laser- und Medizintechnologie GmbH, Berlin – LMTB, die Alacris Theranostics GmbH und die Erdmann Technologies GmbH vor; auch die Gründungsberatung der Freien Universität, profund, ist dabei und stellt das eigene Angebot sowie das geplante  Technologie- und Gründungszentrum Südwest vor.

Einen Überblick über alle Angebote zur Langen Nacht der Wissenschaft gibt es unter www.langenachtderwissenschaften.de.

Der Eintritt beträgt 14 Euro, ermäßigt neun Euro. Ein Familienticket für den Besuch mit Kindern, das für bis zu fünf Personen gilt, kostet im Vorverkauf 27 Euro. Die Tickets gelten während der Veranstaltung auch für die öffentlichen Verkehrsmittel und die speziellen Shuttlebusse.

(sn)