Günther Schulze (rechts) überreichte den Pokal des Willkommensbündnisses. Foto: Lackermann

Günther Schulze (rechts) überreichte den Pokal des Willkommensbündnisses. Foto: Lackermann

Am Sonnabend sicherten sich die Sportsfreunde Ö’03 der Kirchenliga in Zehlendorf den 1. Platz beim Hallenturnier gegen sieben andere Teams aus Flüchtlingsunterkünften und Schulen.

Ein Fußballspiel mit viel Trubel, Aufregung und Turbulenzen – das erlebten am vergangenen Sonnabend die Teilnehmer des Hallen-Fußballturniers um den Pokal des Willkommensbündnisses Steglitz- Zehlendorf. Acht Mannschaften aus verschiedenen Unterkünften, wie beispielsweise die „Red-Cross-Fighters“ aus der Flüchtlingsunterkunft an der Lessingstraße, das Team der Hector-Peterson-Schule aus Kreuzberg sowie die Sportsfreunde Ö’03 Lichterfelde der Kirchenliga traten in der Sporthalle des Schadow-Gymnasiums an der Beuckestraße gegeneinander an.

In der Gruppenphase kämpften die Teams um den besten Platz, um somit ins Finale einziehen zu können. Allerdings gab es nach den Spielen die einen oder anderen Auseinandersetzungen zwischen den Teams, da die Niederlage für sie unverständlich war oder sie den Schiedsrichterbeschluss bezweifelten. Da auch ein Sieben-Meter-Schießen keine Lösung brachte, wurden zwei Mannschaften vom Turnier ausgeschlossen.

Trotz der Zwischenfälle fand letztendlich das Finale statt, wenn auch später als geplant. Mit drei Siegen sicherten sich die Sportsfreunde der Kirchenliga den Platz im Finale gegen die „Refugees United“. Doch auch die stellten keine Gegner für sie dar. Bereits in den ersten Minuten fielen die ersten zwei Tore. Nach zwölf Minuten Spielzeit gewannen die Sportsfreunde mit einem 4:0 und sicherten sich somit den Pokal. Doch aus Solidarität nahmen sie ihn nicht an, sondern gaben ihn an die Zweitplatzierten Refugees United weiter. „Da Ihr am fairsten gespielt habt, habt ihr den Pokal verdient“, verkündete Jan-Erik Schirmer, Spieler der Kirchenliga.

Für die Erstplatzierten gab es neben dem Pokal auch noch Fußbälle und Trikots, alle Teilnehmer bekamen zudem Karten für das Bundesliga-Spiel Hertha gegen Wolfsburg.

Trotz den zwischenzeitigen Stresssituationen hielt Günther Schulze, der Vorsitzende des Integrationsbeirats Steglitz-Zehlendorf, das Turnier für gelungen. „Wir möchten den Flüchtlingen die Möglichkeit geben, sich bei uns einzuleben. Da bietet der Fußball als Weltsport gute Integrationschancen“, so Schulze.

Zum ersten Mal organisierte das Willkommensbündnis für Flüchtlinge ein solches Turnier. Unterstützt wurden sie unter anderem von der Hector-Peterson-Schule, der Kirchenliga und vom Hertha BSC. Schulze war sehr dankbar für die ehrenamtliche Arbeit, die das Turnier ermöglichten. Dazu zählen Organisatoren wie Thomas Hirschfeld und Dolmetscher, die die Verständigung möglich gemacht haben.

Im Sommer ist laut Schulze ein größeres Freiluftturnier geplant, bei dem mehrere Spieler und Mannschaften die Möglichkeit haben werden, ihr Können unter Beweis zu stellen.

(mala)