Schüler und Schülerinnen des Lilienthal-Gymnasiums geben ihren Zukunftssorgen Ausdruck. Sie wünschen sich Frieden, Freiheit und Toleranz. | Foto: Daniela von Treuenfels

 

Nach der Demo ist vor dem Protestzug: Am Freitag trugen Schüler des Lilienthal-Gymnasiums ihren Wunsch nach Frieden auf die Straße. Am Mittwoch rufen Jugendliche aus der Fichtenberg-Oberschule zum Kampf für Vielfalt und Demokratie auf. 

Unter dem Motto „Schule gegen Rechts – 1933 soll im Geschichtsbuch bleiben“ sind am 28. Februar auf Einladung der Schülervertretung der „Fichte“ Jugendliche aus allen Steglitz-Zehlendorfer Schulen aufgefordert, „gegen die AfD zu demonstrieren“. Das Datum ist bewusst gewählt: Am 28. Februar 1933 trat die Notverordnung „zum Schutze von Volk und Staat“ in Kraft, die bis 1945 Bestand hatte.  

An diesem Tag wurden wesentliche Grundrechte der Verfassung wie Freiheit der Person, die Unverletzbarkeit der Wohnung, das Post- und Telefongeheimnis, die Meinungs- und Versammlungsfreiheit, das Vereinigungsrecht sowie die Gewährleistung des Eigentums außer Kraft gesetzt. Der (vorgeschobene) Grund: der Brand des Reichstags am Tag zuvor. Schon in den Morgenstunden des 28. Februar begannen die Verhaftungen nach vorbereiteten Listen; in den folgenden Tagen wurden allein in Preußen rund 5000 Menschen, in erster Linie Kommunisten und Sozialdemokraten, festgenommen und interniert. (Quelle

Die Initiatoren der Schülerdemo wollen 91 Jahre später zeigen, „dass Nazis in der Welt keinen Platz haben“. Die Gefahr, die von der AfD ausgehe, die hohen Umfragewerte und das vom Recherchenetzwerk Correctiv aufgedeckte Treffen rechtsextremer Netzwerke in Potsdam „zeigen, dass es nicht mehr reicht nicht faschistisch zu sein. Es ist höchste Zeit eine aktiv antifaschistische Haltung zu zeigen.“ 

Beginn der Demonstration ist um 9 Uhr am Herrmann-Ehlers-Platz, die Route führt zum Walter-Schreiber-Platz und zurück. 

Am vergangenen Freitag brachten rund 500 Schüler (Polizeiangaben) des Lilienthal-Gymnasiums ihren Wunsch nach „Frieden, Freiheit und Toleranz“ zum Ausdruck. Eine Demonstration führte von der Schule in der Ringstraße über den Hindenburgdamm zum Hermann-Ehlers-Platz. Vor der Spiegelwand, die an die jüdische Synagoge und jüdische von den Nazis deportierte Bürger erinnert, appellierten Rednerinnen an die Mächtigen der Welt, Krieg und Gewalt zu beenden.  

 

 

Daniela von Treuenfels

 

Eindrücke des Protestzugs: