Centermanager Jan Wengler überreichte den Scheck über 3.000 Euro an Projektkoordinatorin Lina Klingenberg (links), Ingrid Alberding vom Mittelhof und Bezirksstadträtin Christa Markl-Vieto (rechts). Foto: Gogol

Der Jazz-Boulevard liegt zwar schon ein paar Monate zurück – Freude bereitet er aber trotzdem noch. Den Erlös der Tombola, für die Unternehmen im Boulevard Berlin Preise zur Verfügung gestellt hatten, spendete jetzt der Centermanager des Shoppingcenters an der Schloßstraße, Jan Wengler, für die internationale Jugendarbeit des Bezirks Steglitz-Zehlendorf. 3.000 Euro sind zusammengekommen. Unterstützt werden soll damit ein Peru-Projekt, das am 6. April starten soll.

Dann kommen zwei Jugendliche aus der Kooperative „oro verde“ in Peru nach Steglitz-Zehlendorf, um sich hier gemeinsam mit zwei jungen Menschen mit der Produktionskette von Kaffee und Kakao von der Bohne bis zur Tasse Kaffee beziehungsweise Tafel Schokolade zu beschäftigen.  In Schulen werden sie zum Beispiel Projekttage und –fahrten dazu anbieten. Anschließend werden die zwei Jugendlichen aus dem Bezirk nach Peru fliegen und sich die Arbeit der Kooperative anschauen und dort ebenfalls mit Schülern arbeiten. Geplant ist zudem, an einer Schule im Bezirk eine Schülerfirma einzurichten, die die Produkte der Kooperative anbietet. „So können sie Fair Trade hautnah erleben“, sagt Bezirksstadträtin Christa Markl-Vieto, die zusammen mit der Projektkoordinatorin Linda Klingenberg und Ingrid Alberding, Geschäftsführerin des Kooperationspartners Mittelhof e.V., entgegennahm.

Mit Projekten wie diesem will die Bezirksstadträtin bei den Kindern und Jugendlichen das globale Bewusstsein stärken und Austausch ermöglichen. Nur so könne man Ängste vor dem Fremden nehmen, wie sie sich etwa bei den Pegida-Demonstrationen offenbarten. „Wir sind auf der Welt nicht allein, nur dass die Menschen unter anderen Bedingungen leben. Das hat auch immer etwas mit uns zu tun“, so Markl-Vieto. An den Beispielen Kaffee und Schokolade soll dies verdeutlicht werden.

Die Kooperative „oro verde“ liegt in einem Gebiet, wo sonst vor allem Drogen angebaut werden, berichtet die Bezirksstadträtin. „oro verde“ will den Kindern und Jugendlichen dort eine Alternative und bessere Perspektiven bieten, dazu soll auch der Austausch beitragen.

Dass sich die Wirtschaft im Bezirk für solche Projekte engagiert, wie in diesem Fall des Boulevard Berlin, will die Bezirkstadträtin gern ausbauen, etwa mit einem Runden Tisch, an dem Unternehmen und Verwaltung zusammenkommen.

(go)