Im 1952 bis 1954 errichteten Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin befinden sich neben dem Max-Kade-Auditorium (Audimax) weitere Hörsäle und Konferenzräume. Foto: Bernd Wannenmacher

 

Die FU zeigt eine Ausstellung zum zweifachen, teils ambivalenten Nutzen von Wissenschaft. Die für die breite Öffentlichkeit konzipierte Schau wird begleitet von unterschiedlichen Veranstaltungen.  

Unter „DUAL USE“ wird in der Wissenschaft die doppelte oder mehrfache Verwendbarkeit von Forschung sowohl für zivile als auch militärische Zwecke verstanden. Das zentrale Ziel der Wissenschaften, gesellschaftliche Verhältnisse menschenwürdiger zu machen, kann dabei durch eine missbräuchliche Verwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Forschungsergebnisse in das Gegenteil verkehrt werden. 

Prominentes Beispiel für einen doppelten Nutzen im Sinne von einem nutzbringenden und einem zerstörerischen Aspekt ist die Kernspaltung mit ihrer Möglichkeit zur Energiegewinnung einerseits und der Option zum Bau einer Atomwaffe auf der anderen Seite.  

Die Forschung von Fritz Haber in der Stickstoffchemie bescherte der Welt die Produktion von Kunstdünger – aber auch die Möglichkeit zur Herstellung von chemischen Waffen. 

An der Freien Universität Berlin haben sich nun Forschende der Natur- und Geisteswissenschaften mit der Problematik befasst und über die damit zusammenhängenden ethischen Herausforderungen reflektiert. Ein Ergebnis der interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft aus sieben Forschungsbereichen ist die Ausstellung „DUAL USE – Ambivalente Wissenschaften“. Die Schau will damit für ein Thema zwischen Freiheit und Verantwortung sensibilisieren, das meist erst dann in den Fokus gerät, wenn Nutzen sich in Schaden verkehrt hat. 

Gezeigt wird unter anderem, dass durch „DUAL USE“ das Generieren von „Wissen“ Machtasymmetrien oder Diskriminierungsformen aufrechterhalten und verstärken kann. Zum anderen können „Technologien“ und „Artefakte“, die ursprünglich von Menschen für friedliche Zwecke entwickelt und hergestellt worden sind, für gesellschaftlich schädigende Zwecke eingesetzt werden. 

Ausstellung „DUAL USE – Ambivalente Wissenschaft“ 
vom 27. Oktober bis 8. November 2023  
während der regulären Öffnungszeiten des Henry-Ford-Baus, montags bis freitags von 7.30 Uhr bis 18.00 Uhr, sowie zu Sonderöffnungszeiten bei öffentlichen Veranstaltungen 

Freie Universität Berlin, Henry-Ford-Bau, Garystraße 35, 14195 Berlin 
Mehr Details zur Ausstellung online unter: https://blogs.fu-berlin.de/dual_use/ oder 
https://www.fu-berlin.de/campusleben/campus/2023/231007-tsp-ausstellung-dual-use/index.html 

Führungen: 
Mittwoch, 1.11. und 8.11.2023, jeweils um 15:00h “Entstehung und Entwicklung des Wissenschaftscampus Dahlem“ mit Dr. Chris Weise 
Treffpunkt: Henry-Ford-Bau 
Anmeldung unter: jeannette.hagen@fu-berlin.de 
 
Samstag, 28.10. und 04.11.2023, jeweils um 15:00h „Entstehung und Entwicklung des Wissenschaftscampus Dahlem“ mit Dr. Peter Fürste 
Treffpunkt: Henry-Ford-Bau 
Anmeldung unter: jeannette.hagen@fu-berlin.de 
 

 

pm/dt