Tafeln und Fahnen weisen darauf hin, dass am Paulinum die Arbeiten beginnen sollen. Foto: Gogol

„Harmonisch“ – kein Wort verwendete Architekt Klaus Theo Brenner am Dienstagabend häufiger, um dem Stadtplanungsausschuss seine Ideen für das Paulinum-Areal an der Wichernstraße zu beschreiben.

Die zwei denkmalgeschützten Gebäude des 1908/09 errichteten Knabeninternats sollen saniert werden und dabei ihre ursprüngliche Erscheinung zurückerhalten, so Brenner. Das betrifft auch die Farbe, ein gelbliches Ocker. In den einstigen Schulgebäuden sollen Wohnungen entstehen.

Der Rest des Grundstückes zwischen Altenstein- und Ehrenbergstraße soll für Wohnbebauung genutzt werden – in „möglichst verträglicher Form“. Und die sieht Brenner durch zurückhaltende, klassische Stadtvillen gegeben, die in großem Abstand zu einander errichtet werden, um eine „malerische Komposition“ mit „möglichst großer Transparenz“ zu erreichen. Die Neubauten sollen zwei- bis dreigeschossig plus Dach hoch werden. Und damit der harmonische Eindruck nicht durch Autoverkehr gestört wird, ist eine Tiefgarage geplant, deren Einfahrt an der Altensteinstraße liegen wird.

Schon die Idee, Stadtvillen zu errichten, stieß bei einigen Bezirksverordneten und auch bei Sabine Lappe, der Leiterin des Fachbereiches Stadtplanung, nicht auf große Gegenliebe. Bei vielen Bauprojekten im Bezirk würden diese Villentypen mit Flachdächern präsentiert, monierten sie diesen „Einheitsbrei“ und wünschten sich eine andere Gestaltung. Anderer Typ – doch welcher? Die Häuser größer oder kleiner? Was passt am besten zur Bebauung an der angrenzenden Straßen? Im Januar will der Ausschuss noch einmal über die Entwürfe sprechen. Bis dahin soll Brenner Pläne mit vier statt drei Häusern, die dafür aber kleiner sind, fertigen.

Das Paulinum war 1908/1909 als evangelisches Knabeninternat errichtet worden. Nach der Schließung der Schule 1923 zog ein Jahr später der „Central-Ausschuß für die Innere Mission der Evangelischen Kirche“ dort ein. Nach dem Krieg wurden die Gebäude von verschiedenen diakonischen Einrichtungen genutzt, bis dann 1973 die Evangelische Fachhochschule Berlin dort ihren Sitz nahm. Seit 2004 werden die Räume wieder vom Diakonischen Werk genutzt.

Das Wohnprojekt wird entwickelt von der Diamona & Harnisch Development GmbH & Co. Paulinum Dahlem KG.

(go)