Am Ende fragt keiner mehr nach dem „Wie“; was zählt ist das Ergebnis. Ohne einen Schönheitspreis zu gewinnen, aber mit den erhofften drei Punkten auf dem Haben-Konto hat der Tabellenführer der Berlin Liga, der FC Hertha 03 Zehlendorf, der Konkurrenz ein weiteres Mal ein Schnippchen geschlagen.

Es nötigt allerdings größten Respekt ab, wie sich der Gegner aus Reinickendorf am Sonntag im Ernst-Reuter-Stadion präsentiert hat. Diszipliniert, konzentriert und mit harten Tacklings machten die Gäste dem Klassenprimus das Leben in der ersten Halbzeit schwer. Bei den sporadischen Vorstößen der Nordberliner musste der Abwehrverbund um Mannschaftskapitän Patrick Scholz stets auf der Hut sein.

Zehlendorf hatte erwartungsgemäß mehr Spielanteile, doch gelang es nur selten, das gewohnt flüssige Kombinationsspiel aufzuziehen. Es war fast vorherzusehen, dass nur ein Fehler in der jeweiligen Hintermannschaft oder eine Einzelleistung zum Erfolg führen würde.

In der 34. Minute war es fast soweit. Melih Hortum nutzte eine Unsicherheit der Füchse beim Spielaufbau, bediente den wieder genesenen Goalgetter René Robben, der in bester Position das Leder aber über das Gehäuse schoss. Dass er es auch besser kann, zeigte Robben dann in der 43. Minute. Freistehend prüfte er mit einem harten Schuss Füchse-Torwart Joel Samake. Der konnte den Ball nicht festhalten; den Abpraller verwertete Robben, schon fast im Liegen, zur erlösenden Halbzeitführung.

Im zweiten Abschnitt hatten  wieder die Hausherren den besseren Start. Ein weiteres, wahrscheinlich vorentscheidendes Tor wollte aber nicht fallen. Einzig Burak Mentes zwang in der 51. Minute mit einem angedrehten Rechtsschuss Samake zu einer Parade.

Mit dem böigen Wind im Rücken verstärkten die Füchse  ab der 60. Minute ihre Offensivbemühungen, ohne sich dabei aber hochkarätige Chancen zu erspielen. Überaus umsichtig agierte die Zehlendorfer Abwehrkette, bei der besonders Lucas Zoppke mit seiner souveränen und abgeklärten Art herausragte.

Das Spiel lebte nun von einer gewissen Dramatik, an der auch der italienische Schiedsrichter Mirko Claus einen gehörigen Anteil hatte. Fünf gelbe Karten für die Heimmannschaft und drei für den Gegner sprechen eine deutliche Sprache. Auch die fast siebenminütige Nachspielzeit war überzogen. Der Spitzenreiter aber behielt bis zum endgültigen Schlusspfiff einen kühlen Kopf.

(hain)