Foto: Carolina Böhm, Bezirksstadträtin für die Abteilung Jugend und Gesundheit, eröffnet den Jugendspielplatz

Auf jedem öffentlichen Spielplatz steht meist am Eingang das Schild mit Ge- und Verboten und der entscheidende Satz „Für Kinder unter 14 Jahre“. Jugendliche haben hier nichts mehr zu suchen und werden nur bedingt toleriert. Gerade in einem Alter in dem das Treffen von Freunden, die Abgrenzung von Erwachsenen, das Untereinander sein können, einen hohen Stellenwert einnimmt, gibt es keine öffentliche Plätze für die Jugend. Das hat Carolina Böhm, Bezirksstadträtin für die Abteilung Jugend und Gesundheit, nun geändert. Auf der Wiese hinter dem Rathaus Lankwitz wurde der erste Jugendspielplatz des Bezirks eröffnet. 
Anfang des Jahres wurden aus dem Kita- und Spielplatzsanierungsprogramm des Senats Mittel frei und so stand die stolze Summe von 70.000 Euro zur Verfügung. Schon lange galt die alte Bretterbude hinter dem Rathaus Lankwitz als inoffizieller Jugendtreffpunkt, doch die war in die Jahre gekommen und etwas Neues musste her. So fanden sich im März Jugendliche zum ersten Ideenworkshop zusammen, um gemeinsam zu überlegen, wie der Platz gestaltet werden könnte. Aus diesen Überlegungen wurden vier Umsetzungsvorschläge erarbeitet, die man wiederum den Jugendlichen zur Abstimmung vorgelegte. In nur drei Wochen Bauzeit entstand der nun eröffnete Jugendspielplatz.

Foto: Carolina Böhm und Benjamin Gantzberg, der den Projektverlauf von Anfang an mitgemacht hat, freuen sich über den schönen Kletterfelsen

Der ganze Prozess wurde in enger Zusammenarbeit von Natur- und Grünflächenamt, Outreach – Mobile Jugendarbeit, Spiel&Action in der Käseglocke sowie dem Kinder- und Jugendbüro (KiJuB) verwirklicht. Sehr großen Wert legte man in allen Planungsphasen auf die Beteiligung der späteren Nutzer des Platzes, der Jugendlichen. Nun steht ihnen hier ein offener Bereich mit Basketballfeld, einem Kletterfelsen, einem Hängeparcours, Bänken und einem kleinen Pavillon zu Verfügung. Der findet allerdings nicht so die Zustimmung der Jugend. Erinnert er doch zu sehr an einen Kinderspielplatz und hat mit der alten Bretterbude, die man offensichtlich lieb gewonnen hatte, nichts mehr gemein. Aber auch hier hat die Stadträtin Abhilfe versprochen. Am rechten Rand des Bereiches, zwischen den Birken, sei noch Platz und so bietet sich als nächstes Projekt der Bau einer neuen Bude durch die Jugendlichen an.

Kinder sollen spielen, toben, sich möglichst an der frischen Luft aufhalten, das Miteinander unter Freunden pflegen. Dafür gibt es zahlreiche Spielplätze in der Stadt. Jugendliche müssen sich ihre Plätze erobern, obwohl für sie das gleiche wie für Kinder gilt. Hier wurde ein Platz, der schon lange im Umfeld als Jugendtreffpunkt akzeptiert ist, erneuert und den Jugendlichen ein weiteres Projekt – der Bau der Bretterbude – in Aussicht gestellt. Auch am Namen „Jugendspielplatz“, der nicht so ganz passen mag, wird noch gearbeitet, verspricht die Stadträtin.
(as)